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Vert.Pall
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FAUNA
GASKOHLE UND DER KALKSTEINE
PERMFORMATION BÖHMENS.
DR. ANTY FRITSCH,/
Ö. PROFESSOR DER ZOOLOGIE AN TER UNIVERSITÄT IN PRAG, MITGLIED DES COMITES ZUR NATURHISTORISCHEN DURCHFORSCHUNG
VON BÖHMEN ETC.
BAND I, HEFT 4.
(VERÖFFENTLICHT MIT SUBVENTION DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN WIEN.)
VON DER GEOLOGISCHEN GESELLSCHAFT IN LONDON MIT DEM LYELL-PREISE AUSGEZEICHNET.
PRAG 1884.
SELBSTVERLAG. — IN COMMISSION BEI FR. RIVNÄC.
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PROSPEKT.
Im Selbstverlage des Verfassers und in Commission der Buchhandlung FRANZ RIVNÄC in PRAG ist soeben
das 4. Heft des nachstehenden für jeden Naturforscher, besonders für den Geologen und Palaeontologen,
so wie nicht minder für den vergleichenden Anatomen hochwichtigen Werkes erschienen:
FAUNA
DER
GASKOHLE UND DER KALKSTEINE
DER
PERMFORMATION BÖHMENS.
DR. ANT. FRITSCH,
0. Ü. PROFESSOR DER ZOOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT IN PRAG, MITGLIED DES COMITES ZUR NATURHISTORISCHEN DURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN ETC.
Die Veranlassung zur Herausgabe dieses
Werkes gaben die wichtigen Funde, welche
durch die Arbeiten der palaeontologischen
Section des Comitös für Landesdurchforschung
von Böhmen in den Gaskohlen und den Kalk-
steinen der Permformation gemacht wurden.
Dieselben haben einen ganz ungeahnten Bei-
trag zur Kenntniss der primären Wirbelthier-
und Arthropodenfauna geliefert. Von ganz
besonderer Wichtigkeit sind die Reste der
Stegocephalen (Labyrinthodontia), von
denen zahlreiche Arten theilweise in pracht-
voll erhaltenen ganzen Skeletten vorliegen.
Die Lurch fische sind durch zahlreiche
Skelettreste der Gattung Ctenodus (Cerato-
dus) vertreten.
In Bezug auf die Fische ist ein reiches
Materiale für die Bearbeitung der Gattungen
Orthacanthus, Xenacanthus, Palaeoniscus und
Amblypterus vorhanden, sowie eine neue
Gattung Trissolepis, welche bei dem Habitus
eines Palaeoniscus kreisrunde Schuppen hat.
Von den Arthropoden liegen aus der Classe
der Crustaceen die Gattungen Gampsonychus
und Estheria, aus der der Myriopoden 4 Arten
Julus, nebst mehreren Insectenarten vor. Der
Zahl nach werden im Ganzen folgende Thier-
arten in dem Werke beschrieben sein: Stego-
cephali 43, Lurchfische 2, Fische 31,
Arthropoden 11, im Ganzen 87 Arten.
BAND I.
Der Plan des ganzen Werkes ist folgen-
der: Nach den einleitenden Bemerkungen
wird zuerst eine stratigraphische Skizze der
Fundorte, sowie eine Uebersicht der bisher
gefundenen Thierreste gegeben. Sodann wird
der gegenwärtige Standpunkt der Systematik
der Stegocephalen geschildert. Dann folgt die
Beschreibung der Thierreste von denen im
ersten Bande Abbildungen der kleineren, mit
nicht labirinthisch gefalteten Zähnen verse-
henen Stegocephalen auf 48 Tafeln gegeben
sind. Der zweite Band wird die grösseren Stego-
cephalen mit labirinthisch gefalteten Zähnen
umfassen ; der dritte die Fische der vierte die
Arthropoden.
Das erste Heft enthält auf 11 Bogen
Gross-Quart :
1. Eine stratigraphische Darstellung der
Fundorte im Pilsner und Schlan-Rako-
nitzer Becken mit 13 Profilen.
2. Eine vorläufige Uebersicht der in der
Gaskohle von Nyran, Kounowä etc., so-
wie in den Kalksteinen der Permforma-
tion bei Braunau gefundenen Thierreste.
3. Eine Uebersicht der Systematik der La-
byrinthodonten, in welcher die von Mi all
verfassten zwei Rapporte der British
Association in Uebersetzung auszugs-
weise aufgenommen sind.
4. Die Beschreibung der Familie Bran-
chiosauridae, mit den Gattungen
H*
>tvfi*?tA-
Familie Hylonomidae.
159
Familie Hylonomidae, Fr.
Stegocephali vom Bane schlanker Eidechsen mit schlanken langen Rippen. Wirbel amphicoel
mit stark entwickelten oberen Dornfortsätzen. Schädelknochen glatt oder schwach verziert. Schuppen
gross, verziert, den ganzen Körper deckend. Zähne glatt oder mit verzierter Spitze. Kiemenbogen
bei einigen angedeutet.
Mittlere Kehlbrustplatte unbekannt. Coracoidea ähnlich wie bei Branchiosaurus schlank, win-
kelig gebogen.
In dieser Familie fasse ich diejenigen Stegocephali zusammen, welche durch sehr starke Entwickelung der
oberen Dornfortsätze der Wirbel ausgezeichnet sind und meist beträchtlich lange, ungleich grosse Rippen besitzen,
d. h. die ersten und letzten Rippen sind viel kürzer als die
mittleren, so dass dadurch die Gesammtform des Rumpfes mehr
oval wird als bei der nachfolgenden Familie, wo wegen der fast
vollkommenen Gleichheit der Rippen der Rumpf überall gleich
breit ist.
Als Typus dieser Familie muss die Gattung Hylonomus,
Dawson, betrachtet werden (siehe Seite 59.), denn trotz der man-
gelhaften Erhaltung der amerikanischen Reste, kann man daran
die Merkmale sicherstellen, welche ich zur Charakterisirung der
Familie verwendet habe.
Dawson hat in seiner neuesten Arbeit *) die Gattung Hylo-
nomus getheilt und charakterisirt die beiden Gattungen folgender-
massen :
1. Hylonomus. Gestalt eidechsenförmig , die Hinter-
extremitäten etwas stärker als die vorderen. Grösse gering. Zähne
im Ober- und Unterkiefer zahlreich, klein, konisch spitzig. Gau-
menzähne klein. Bauchschuppen oval. Vier Arten: H. Leyelli,
H. Wymani, H. multidens, H. latidens.
2. Smilerpeton. Gestalt etwas länglich, die Extremitäten kurz. Die Zähne des Ober- und Unterkiefers
kantig (wedge shaped) mit schneidigen Kanten. Gaumenzähne zahlreich, einige davon gross. Bauchschuppen oval.
S. aciedentatum.
Ich füge diesen zwei Gattungen noch 4 böhmische hinzu, so dass nun im Ganzen 6 Gattungen in die
Familie der Hylonomidae zu stehen kommen.
Nro. 102. Hylonomus Lyelli, Dawson.
Nach Acadian Geology II. Ed. p. 373.
1. Zähne. 2. Scheitelbeine. 3. Schuppe. 4. Querschnitt
des Zahnes. 5. Wirbel. 6. Rippe.
1. Hylonomus, Daw.
2. Smilerpeton, Daw.
3. Hyloplesion, Fr.
4. Seeleya, Fr.
5. Orthocosta, Fr.
6. Ricnodon, Fr.
Von den durch Cape aus Ohio beschriebenen Gattungen scheint keine dieser Familie anzugehören.
*) On the results of recent explorations of erect trees containing animal remains in the coalformation of Nova Scottia, by J. W.
Dawson. Philo sophical Transaction of the royal society. Part. II. 1882, With 9 plates.
22
14/T
160
Familie Hylonomidae.
Gattung HyloplesiOü, Fr. (StelliosaurUS, Fr. 1879. Pag. 28. und 32.).
Gestalt schlank, eidechsenförmig, der Schädel breit, nach vorne verschmälert, die Schnauze abgerundet. Die
Augenhöhlen im mittleren Drittel des Schädels. Schädelknochen glatt mit sehr sparsamen kleinen, unregelmässig
zerstreuten Grübchen.
Zähne schmal, lang, glatt, ziemlich gleich gross. Parasphenoid
vorhanden. Kiemenbogen angedeutet. Oberarm gleich gross mit dem
Unterschenkel.
Obere Dornfortsätze der Thorax-Wirbel stark entwickelt, fächer-
förmig erweitert, ganzrandig.
Die Rippen deutlich gebogen, etwa 5mal so lang als die Wirbel,
mit Capitulum und Tuberculum.
Der ganze Körper beschuppt, die Schuppen gross, quer ver-
längert, die der Bauchseite mit verdicktem Hinterrande. Die Rücken-
schuppen etwa 3mal so gross als die der Bauchseite.
Die Gattung Hyloplesion steht der amerikanischen Gattung
Hylonomus sehr nahe und wenn ich zögerte unsere Reste derselben
einzuverleiben, so geschah es aus dem Grunde, weil man von den
amerikanischen Arten nur sehr mangelhaftes Material besitzt, an dem
wichtige Theile des Skelettes als Parasphenoid, Augenring, Kiemen-
bogen, Becken u. s. w. fehlen und auch die Verhältnisse der Gesammt-
gestalt, die Lagerung der Augen, der Umfang der Beschuppung dort
nicht eruirt werden können.
Dafür konnte die für Hylonomus bezeichnende Bezahnung des
Gaumens bei unseren Exemplaren nicht constatirt und die Verzierung
der Zahnspitzen nicht nachgewiesen werden. Von den schwer zu ver-
stehenden breiten in einen Stiel auslaufenden Knochen (Acad. Geol.
p. 377. Fig. 145. h.), konnte ich nichts bei unseren Exemplaren eruiren;
auch die Querfortsätze der Wirbel wie sie bei H. Wymani geschildert
werden (Acad. Geol. IL Edit. p. 378. Fig. 146. i.) konnte ich an unseren
Resten nirgends wahrnehmen.
Da auch die Form und Verzierung der Schuppen abweicht und
von den angeblichen Hornanhängen bei uns nicht die geringste Spur
nachgewiesen worden kann, so glaube ich, dass die Aufstellung einer
neuen Gattung gerechtfertigt erscheinen wird.
So lange ich nur ein Bruchstück besass, war ich durch die
langen Rippen verleitet, eine Aehnlichkeit mit den breiten Agamen (Hu-
mivagae) namentlich mit der Gattung Stellio wahrzunehmen und
gebrauchte den provisorischen Manuscriptnamen Stelliosaurus,
welchen ich nun nach Erlangung ganzer und besserer Exemplare zu-
rückziehe, um Missverständnissen in Bezug auf den Habitus der Gattung
vorzubeugen.
Nro. 103. Hyloplesion longicostatum, Fr.
Restaurirt in doppelter Grösse.
a. Ganzes Thier mit theilweise dargestellter be-
schuppten Haut.
I. Seitenansicht des Rumpfes.
nem Detail von Nyran. — Galvanische
werthvolles Untersuchungsmaterial.
Hyloplesion longicostatum Fr, 1883. (Stelliosaurus longicosta-
tllS Fr. 1875.)
(Sitzungsber. der k. böhm. Ges. d. Wissenschaften 9. März 1875.)
Taf. 27. Fig. 5. Taf. 36. Fig. 2. - Taf. 37., 38., 39. Textfigur Nro. 103, 104.
Von dieser Art besitzen wir ein ganzes, mangelhaft erhaltenes
Exemplar von Tfemosnä und fünf Fragmente mit ausgezeichnet erhalte-
Copien direkt auf die negativen Platten angefertigt lieferten auch ein
Familie Eylonomidae. \Q\
Die Zusammengehörigkeit der vorliegenden Eeste wurde nach der Beschaffenheit der Schuppen sowie nach
dem gleichen Bau der Bippen und Wirbel erschlossen.
Die Körperform. Die Gesammtgestalt zeigt bei verhältnissmässig kleinem Kopfe einen etwas bauchigen
Thorax, genug grosse Extremitaeten und einen etwas kurzen Schwanz.
Die Haut war am ganzen Körper mit Schuppen bedeckt, welche am Bücken die grössten Dimensionen
annahmen. Auf der Bauchseite waren sie viel kleiner und am Schwänze von noch geringerer Grösse.
Die Schuppen waren alle mit zahlreichen dichotomirenden fein gekörnten Bippen besetzt und je nach
der verschiedenen Körpergegend verschieden geformt.
Die Schuppen derBückenseite waren die grössten etwa l*/ 4 bis l l / 2 mm. lang, aber ihre Contur lässt
sich nicht präcise angeben, da sie sich dachziegelförmig decken und die isolirt gefundenen meist abgebrochene
Bänder haben.
Ihre Form war ein regelmässiges Oval, dessen verschmälertes Hinterende mit feinen Höckerchen besetzt war,
(Taf. 37. Fig. 11.). Von der gekörnten Stelle aus verzweigen sich die Bippen strahlig und öfter dichotomirend
gegen den Hinterrand der Schuppe und man kann an demselben deren etwa 60 zählen. Bei sehr starker Vergrös-
serung nimmt man die Kernimg jeder einzelnen Bippe wahr. (Taf. 37. Fig. 12.).
Abdrücke der Schuppen gewahrt man an den hinteren Schädelknochen (Taf. 37. Fig. 2. i) und scheinen
dieselben dort sehr fest adhärirt zu haben.
Die Schuppen der Bauchseite zeigen einen fast geraden leistenförmig verdickten Hinterrand, von
dessen Mitte, von einer etwas rauhen Stelle aus, die dichotomirenden gröberen und geschlängeiteren Bippen ver-
laufen. Die Schuppen sind um vieles kleiner als die des Bückens, aber ihre Contour konnte ich nirgends feststellen.
Sie scheinen quer viereckig gewesen zu sein und bilden in dicht geschlossenen Beihen, sich wechselseitig an den
Seiten und vorne deckend, den Bauchpanzer. Die Zahl der Schuppenreihen lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen.
Die Schuppen des Schwanzes waren auch auf der oberen Seite anders geformt als auf der unteren.
Die der Oberseite waren etwa 1 / 3 mm. lang oval, ohne verdickten Hinterrand; der Ausstrahlungspunkt der Bippen
steht etwas vor dem Hinterrande. Die Schuppen der Unterseite sind etwa 3 / 4 mm. lang, oval, aber deren Hinter-
rand ist verdickt und die Bippen entspringen ganz dicht hinter diesem Bande. (Taf. 39. Fig. 7.). Die Schuppen
an den Extremitaeten sind an der restaurirten Figur nur vermuthungsweise angedeutet.
Die Form des Schädels ist dreieckig vorne abgerundet. Die Länge war bedeutender als die Breite,
aber die Zerdrücktheit aller vorliegenden Schädel erlaubt nicht eine genaue Contur zu präcisiren.
Die Augenhöhlen liegen im mittleren Drittel des Schädels und ragen noch in das vorderste Drittel,
und sind um das doppelte ihres Querdurchmessers von einander entfernt. Ihre Form ist oval, die Achsen nach
vorne gegen die Schwanzspitze convergirend.
Die Nasenlöcher sind nirgend deutlich wahrzunehmen und dürften als kleine Öffnungen am Vorder-
rande der Nasalia gewesen sein.
Das Foramen parietale ist gross, rund und liegt am Ende des vorderen Drittels der Nath, welche
die Scheitelbeine verbindet.
Die Verknöcherung des Skelettes ist eine vollständige und selbst die Tarsalknöchelchen waren ossificirt.
Selbst eine Verschmelzung der Scheitelbeine mit den Stirnbeinen kann man bei einem Exemplar beobachten.
Taf. 38. Fig. 1.
Knochen der Oberseite des Schädels. Die Oberfläche der Schädelknochen erscheint bei ober-
flächlicher Betrachtung mit schwachen Vergrösserungen als vollkommen glatt und nur bei starker Vergrösserung
gewahrt man unregelmässig zerstreute kleine Gefässporen. (Taf. 37. Fig. 1. im. — Taf. 38. Fig. 1. im.).
Die Zwischenkiefer sind von quer viereckiger Form, tragen je 5 schlanke glatte Zähne, welche gleich
gross und im Ganzen etwas grösser als die des Oberkiefers sind. Am Bande des Zwisehenkiefers stehen fast
ebenso viele Poren als es Zähne giebt.
Der Oberkiefer (Taf. 37. Fig. 1. ms.) ist kurz, reicht nur bis hinter das Auge; er ist vorne so hoch
als der Zwischenkiefer und verschmälert sich in seiner hinteren Hälfte. Er trägt etwa 13 Zähne, von denen die
vordersten 6 denen im Zwischenkiefer in Grösse nahe stehen, die übrigen nach hinten hin allmählig am Länge
abnehmen.
Die Zähne sowohl im Zwischenkiefer als im Oberkiefer sind glatt einfach walzig; im letzten Viertel
zugespitzt, 2 1 / 2 mal so hoch als an der Basis breit. Die Pulpahöhle wahrscheinlich gross und ungefaltet, doch
boten unsere Exemplare keine Gelegenheit zu einem Querschliff.
22*
162 Familie Hylonomidae.
Das Nasenbein ist am besten auf Taf. 38. F. 1., an der linken Seite erhalten; es ist viereckig, um
wenig länger als breit und trägt eine vorspringende Leiste, welche von hinten und aussen nach innen und vorne
sich hinzieht. (Von einem selbstständigen Thränenbein konnte ich nichts wahrnehmen).
Das Stirnbein (Taf. 37. Fig. 1. F.) ist länglich viereckig etwa l J / 2 mal so lang als breit, ganz glatt;
der Ausserrand ist leistenförmig verdickt. An dem Taf. 38. Fig. 1. abgebildeten Schädel ist es unmöglich die Nath
Nro. 104. Hyloplesion longicostatum, Fr.
Oberfläche des Schädels restaurirt. Vergrösserung 12mal.
im. Zwischenkiefer. SO. Ob. Hinterhauptbein.
ms. Oberkiefer. P. Vorderstirnbein.
N. Nasenbein. Ptf. Hinterstirnbein.
F. Stirnbein. Orbitalringe aus je 8 Blätt-
Pa. Scheitelbein. chen bestehend.
zwischen dem Stirnbein und dem Scheitelbein wahrzunehmen und man darf wohl diess als eine Verschmelzung
beider Knochen und zugleich als Zeichen vom hohen Alter des Individuums auffassen.
Das Vor der Stirnbein (Taf. 38. Fig. 1. P.) hat die bei den Stegocephalen normal vorkommende drei-
eckige nach hinten verlängerte Form. Der der Augenhöhle zugekehrte Rand ist wulstig und über die Mitte des
Knochens verläuft eine fast gerade Leiste von vorne nach hinten. Nach Aussen von der Leiste stehen einige Poren.
Das Hinterstirnbein (Taf. 37. Fig. 1. Pt. F.) ist nur mangelhaft erhalten. An seiner nach vorne
gerichteten Verlängerung gewahrt man auch eine wulstige Verdickung, an dem der Augenhöhle zugewendeten Bande.
Das Hinteraugenhöhlenbein findet sich an keinem der Schädel an seinem Platze und von dem auf
Taf. 38. F. 2. er abgebildetem Knochen, welcher vielleicht hierher gehören könnte, ist es nicht sicher, ob er überhaupt
zu dem Exemplare gehört.
Vom Jochbein glaube ich bloss auf Taf. 38. Fig. 1. J. ein Fragment wahrnehmen zu können.
Das Scheitelbein ist bei dieser Gattung auffallend gross und schön entwickelt. Es nehmen die beiden
mehr als die Hälfte des oberen Schädeldaches ein.
Die vordere Hälfte ist am Vorderrande nicht- breiter als die Stirnbeine, unter welche sich das Scheitelbein
mit einem längsgestreiften schuppigen Rand unterschiebt. (Taf. 37. Fig. 1. Pa. links.).
Der mittlere Theil ist sehr breit und reicht bis unter die Mitte der Augenhöhle.
Familie Eylonomidae. 163
Das hintere Drittel verschmälert sich wieder seitlich durch einen Einschnitt zur Aufnahme des Schläfenbeins,
unter welches es auch einen schuppenförmigen Fortsatz unterschiebt.
Der Hinterrand ist gerade und trug auch einen Schuppensaum, der unter das obere Hinterhauptbein sich
unterlagerte.
Die Mittelnath, welche beide Scheitelbeine verbindet, trägt das Foramen parietale am Ende des ersten
Drittels; vor demselben biegt die Nath nach links, hinter demselben nach rechts aus, worauf sie in fast gerader
Linie nach hinten verläuft.
Die Oberfläche zeigt nur schwache Ausstrahlung vom Ossificationspunkt und nur wenige hie und da zer-
streute Poren.
Die nun zu beschreibenden Knochen: das Schläfenbein, Zitzenbein und Paukenbein, trifft man an den vor-
liegenden Schädeln bloss dislocirt, so dass die Deutung derselben nur eine annähernde Vermuthung sein kann.
So halte ich für das Schläfenbein einen dreieckigen, mit einem Schuppenrand versehenen Knochen auf. (Tai 38.
Fig. 2. 8g.). Vielleicht auch Taf. 37. Figv 2. 8g. ; für das Paukenbein einen mehr viereckigen Knochen, dessen
hintere äussere Ecke ausgezogen ist. (Taf. 37. Fig. 1. 8t. und Taf. 37. Fig. 2. St.); für das Zitzenbein einen
undeutlichen Fortsatz auf. (Taf. 38. Fig. 2. Ep). Ich bin von der Eichtigkeit dieser Auffassung so wenig überzeugt,
dass ich es verzog diese fraglichen Knochen lieber gar nicht in die restaurirte Figur aufzunehmen.
Ebenso gewagt wäre es unter den herumliegenden Knochenresten ein Quadratbein erkennen zu wollen.
Das obere Hinterhauptbein hinterliess auf Taf. 37. (Fig. 1. 80.) einen Negativabdruck, der über
Grösse und Lagerung einen beiläufigen Aufschluss giebt. Die auf Taf. 38. Fig. 1. und 2. mit 80 bezeichneten
Knochen lassen in ihrer Erhaltung sehr viel zu wünschen übrig und reichen nur dazu hin, um die Existenz eines
Supraoccipitale ausser Zweifel zu setzen.
Von Hinterhauptcondylen fand ich trotz grösster angewandter Mühe keine deutliche Spuren.
Knochen der Unterseite des Schädels. Die vorliegenden Schädel bieten alle die Oberseite, was der
glatten Beschaffenheit der Schädelknochen zuzuschreiben ist, denn die Arten mit rauher Schädeloberfläche bleiben
in der Eegel mit dieser im Gestein hängen und bieten uns die Unterseite des Schädels. Wir finden demnach von
den Knochen der Gaumenfläche nur wenige in verschobener Lage vor.
Das Parasphenoid ist am besten auf Taf. 38. Fig. 1. Ps. erhalten. Es zeigt ein grosses länglich vier-
eckiges Schild mit einem verhältnissmässig kurzen Stiel. Die nach oben gekehrte Fläche scheint die dem Schädel
zugewendete zu sein und desshalb finden wir daran keine Spur von Bezahnung, welche aber doch auf der Unter-
seite hat existiren können. Das Schild ist l^mal so lang als der Stiel, vorne schmäler als hinten. Der Ossifica-
tionspunkt liegt vor der Mitte, wodurch das Schild in eine kürzere vordere Partie und eine hintere längere zer-
fällt. Die vordere Partie zeigt zu jeder Seite des Stieles einen nach vorne und aussen gerichteten Fortsatz und
auch dessen Seitentheile scheinen Fortsätze mit nach hinten gerichteter Spitze besessen zu haben. Die hintere
Partie zeigt zu beiden Seiten eines nach hinten gerichteten schmalen Fortsatzes deprimirte schuppenförmige Felder.
Nach links von dem schmalen mittleren Fortsatze gewahrt man einige rundliche Höcker, welche auf die Bezahnung
der Unterseite des Parasphenoids schliessen lassen.
Der Stiel ist einfach, von gleicher Breite, nach vorne allmälig zugespitzt. Ein zweites Exemplar eines
Parasphenoids liegt auf Taf. 38. Fig. 2. Ps. Es stimmt in der Gesammtform mit dem beschriebenen, ist aber
weniger gut erhalten.
Das Flügelbein hat sich nur theilweise erhalten. Auf Taf. 38. Fig. 2. Pf. sieht man die obere dem
Schädel zugewandte Fläche des linken Flügelbeins; der hintere erweiterte Theil zeigt abgebrochene Ränder und
der nach vorne sich allmälig verschmälernde Fortsatz scheint auch nicht die ursprüngliche Form zu besitzen, denn
neben ihm nach links liegt ein Fragment wahrscheinlich des rechten Flügelbeins Pt, mit Spuren von Bezahnung
und das deutet darauf hin, dass der vordere Fortsatz breiter war, als es an dem der linken Seite wahrzunehmen ist
Von Pflugscharbein und Gaumenbein konnte ich nichts sicheres eruiren, doch deuten verworrene Reste,
welche auf Taf. 38. Fig. 2. links vom Oberkiefer (ms) unausgeführt blieben, auf die bezahnte Beschaffenheit der
genannten Knochen hin.
Der Unterkiefer zeigt das Dentale fast gleich breit, seiner ganzen Länge nach und mit circa 20 Zähnen
bewaffnet, von denen der dritte etwas stärker ist (Taf. 37. Fig. 1. m), die übrigen alle fast gleiche Grösse besitzen.
Vom Articulare sieht man den Gelenkkopf auf Taf. 38. Fig. 2. als rundlichen warzenförmigen Höcker erhalten.
Das Augulare ist nirgends mit Sicherheit wahrzunehmen.
164 Familie Hylonomidae,
Die Auge n ringe (Taf. 37. Fig. 1. o) waren gut entwickelt und die Zahl der Knochenplatten scheint
8 oder 9 betragen zu haben.
Spuren von Kiemenbogen finden sich bloss auf dem ganzen Exemplar von Tfemosna Taf. 36. Fig. 2. 5,
doch sind dieselben jetzt wegen Verwitterung des Schwefelkieses kaum noch nachweisbar.
Die Wirbelsäule (Taf. 36. Fig. 2. Taf. 37. Fig 1., 4. Taf. 39. Fig. 1., 2., 3., 6., 7.)
Der Eumpf sammt dem Kreuzbeinwirbel zählt an 30— 31 Wirbel; der Schwanz wahrscheinlich 40. Die
Wirbel zeigen einen grossen amphicoelen Chordarest (Taf. 37. Fig. 1. cA), der sich als schneeweisse Masse erhalten
hat. Der erste Wirbel scheint an dem Exemplare, wo der Anschluss der Wirbelsäule an den Schädel vorliegt
(Taf. 37. Fig. 1.), von den Resten der Supraoccipitalia verdeckt zu sein und ein fraglicher Knochen (v) als sein
oberer Dornfortsatz aufzufassen zu sein; v' würde dann schon dem 2. Wirbel angehören.
Die Art und Weise der Verbindung des Schädels mit dem ersten Wirbel blieb auch hier leider ganz
unklar. Die einzelnen Wirbel des Thorax zeigen gut ossificirte in der Mitte verengte Wirbelkörper. Der Chordarest
ist ein sehr bedeutender und in der Mitte des Wirbels nur schwach verengt.
Der ganzen Länge des Wirbelkörpers entlang setzt sich lose der obere Wirbelbogen an (Taf. 37. Fig. 4.).
Der denselben abschliessende Dornfortsatz zeigt sich (seitlich betrachtet) zuerst etwas verengt und dann wieder
erweitert und namentlich nach hinten hin ausgezogen. Auch kam es zur Bildung von vorderen und hinteren Gelenk-
fortsätzen, wie wir es auf Taf. 39. Fig. 3. p p' sehen. Die oberen Dornfortsätze behielten der ganzen Länge des
Thorax entlang bis zum Becken ihre Höhe, welche das Doppelte der Wirbelkörperhöhe betrug. (Verg. Textfigur
Nro. 103. b.)
Wie viele Wirbel mit dem Becken in Verbindung waren, lässt sich nicht sicherstellen, denn die Verbindung
der Beckenknochen mit der Wirbelsäule scheint eine sehr lose gewesen zu sein und der Sacralwirbel lässt sich
durch kein besonderes Merkmal seiner Form von den ihm vorangehenden oder folgenden Wirbeln unterscheiden.
Die Schwanzwirbel zeigen auch die bedeutenden Chordareste (Taf. 39. Fig. 1. vc\ aber die oberen
Wirbelbogen scheinen schon viel schwächer entwickelt gewesen zu sein, denn man nimmt, weder auf Taf. 27. Fig. 5.
noch auf Taf. 39. Fig. 1. etwas davon wahr. Der Form nach werden die Schwanzwirbel immer breiter und kürzer,
je mehr nach hinten sie gelagert sind und auf Taf. 39. Fig. 1. zeigen dieselben zwei seitliche Eindrücke, welche
die innere Lage des Chordarestes andeuten.
Rippen sind an allen Thoraxwirbeln vorhanden. Es lassen sich an dem ganzen auf Taf. 36. Fig. 2. abge-
bildeten Exemplare auf der rechten Seite 31 zählen, was der obenangeführten Zahl der Thoraxwirbeln entsprechen
würde. Am Schwänze sind nirgend Rippen zu sehen. Alle Rippen besitzen ein Capitulum und Tuberculum
(Taf. 38. Fig. 2. c). Die ersten 4 oder 5 Paare sind ziemlich schwach gebogen und am distalen Ende verdickt,
und sind um y a kürzer als die in der Mitte des Thorax gelegenen (Taf. 36. Fig. 2.)
Die nun folgenden sind sehr schlank hübsch gebogen, gleich stark bis zum Ende und haben das 4fache
der Wirbel-Länge. Diese Länge nimmt dann vor dem Becken an den 4 letzten Rippenpaaren plötzlich ab, so dass
die letzte Rippe nur noch halb so lang ist als eine aus der Mitte des Thorax.
Der Schultergürtel ist hier ziemlich ungenau bekannt, denn eine Scapula konnte nicht mit Sicherheit
eruirt werden (vielleicht Taf. 38. Fig. 1. er) und von der mittleren Kehlbrustplatte ist keine Spur vorhanden. Die
Clavicula (Taf. 36. Fig. 2. cl) sowie das Coracoid (er) sind bloss an dem mangelhaft erhaltenen Exemplare von
Tfemosna angedeutet und haben Aehnlichkeit mit den analogen Gebilden bei Branchiosaurus. Das Coracoid findet
sich auch als geknickter Knochen auf Taf. 37. Fig. 1. er. (Von dem auf Taf. 38. Fig. 2. mit er bezeichneten
Knochen ist es ungewiss, ob er überhaupt zu dem Individuum gehört, denn er macht eher den Eindruck eines
Fischknochens.)
DieVorderextremität (Taf. 36. Fig. 2.) zeigt einen unverhältnissmässig starken Vorderarm und kurzen
Unterarm. Die Handwurzel ist nicht erhalten und von Phalangen nur wenige vorhanden, die auf eine kurze
wahrscheinlich fünfzehige Hand schliessen lassen.
Der Beckengürtel war gut ossificirt, doch ist die Deutung der dislocirten Knochen eine sehr schwierige
und unsichere. Auf Taf. 39. Fig. 1. und 6. dürfte der mit p bezeichnete Knochen einem Darmbein entsprechen,
f an beiden Figuren dem Schambein.
Die Hinterextremität ist besser erhalten als die vordere. Sie ist im Baue schwächlicher, der Ober-
schenkel kürzer als der Oberarm, der Unterschenkel länger als der Unterarm. Die Fusswurzel weist zwei
Verknöcherungen auf (Taf. 37. Fig. 7. und 8.) eine querverlängerte (c'), von der es schwer zu entscheiden ist, ob
Familie Hylonomidae.
165
es ein gebrochener Knochen oder 2 kleine sind und eine viereckige mit einer Längsleiste am Innenrande. Dieselben
Knöchelchen zeigt auch Fig. 6. auf Taf. 39., und zwar in Seitenlage.
Der Metatarsus und die 5 Phalangen sind vortrefflich bei dem Exemplare von Tremosna erhalten (Taf. 36.
Fig. 2. auch auf Taf. 39. Fig. 1. und 6.).
Die Nagelglieder der Finger gekrümmt, spitzig und mögen Hornkrallen getragen haben. Die Zahl der
Phalangen war wahrscheinlich 2, 4, 4, 3, 1.
Gattung Seeleya, Fr.
Von Gestalt einer sehr zarten verhältnissmässig grossköpfigen und kurzschwänzigen Eidechse. Der Schädel
länglich, dreieckig, vorne abgerundet. Die Zähne im Zwischenkiefer viel grösser als im Oberkiefer, glatt, mit grosser
ungefalteter Pulpahöhle. Alle Gaumenknochen stark bezahnt. Das Parasphe-
noid mit langem schmalen Stiel und viereckigem Schilde. Kiemenbogen
vorhanden. Die Wirbel mit sehr grossen oberen Dornfortsätzen, sowohl am
Rumpfe als auch an den meisten Schwanzwirbeln.
Die Rippen massig gebogen 3V 2 mal so lang als die Wirbel. Die
Hinterextremitäten um 1 / 4 länger als die vorderen; alle özehig. Der ganze
Körper beschuppt, die Schuppen länglich oval mit welligen dichotomirenden
Rippen geziert.
Diese Gattung benannte ich nach meinem verehrten Freunde Prof.
H. G. Seeley in London, dem strebsamen Forscher auf dem Gebiete der
Palaeontologie der Saurier, welcher stets bemüht ist, mich in meinem Unter-
nehmen in jeder Richtung hin zu fördern.
Seeleya pusilla, Fr. 1880 in. litt,
Taf. 40. Pig. 1. - Taf. 41. Fig. 1., 2., 3. - Taf. 45. Fig. 4., 5. ^
Textfigur. Nro. 105.
Diese niedliche Versteinerung, welche bei 23 mm. Länge ein ganzes,
vollkommen ossificirtes Skelett eines Stegocephalen in prachtvoller Erhaltung
darstellt, hielt ich ursprünglich bei flüchtiger Betrachtung für ein Jugend-
stadium des Mircaobrachis Pelikani und bildete es vor Jahren auf die Taf. 45-
in natürlicher Grösse und daneben, mit der Lupe von der Hand gezeichnet,
in vergrössertem Massstabe ab.
Als sich meine Untersuchungsmethode verbesserte und ich das Micro-
scop und die Camera lucida richtig zu gebrauchen lernte und nachdem mir
die galvanische Copie ein viel vollständigeres Bild gab, als das Original —
dann kam ich zu der Ueberzeugung, dass ich den Repräsentanten einer neuen
Gattung vor mir habe.
Das Thier liegt auf der Rückseite und bietet die Gaumenfläche des
Schädels und die beiden Unterkiefer dar, die Wirbelsäule etwas in Seitenlage,
so dass die oberen Wirbelbogen nach rechts zu liegen kommen. Der ganze
Rest ist mit vielen zarten Schuppen umgeben (von denen nur ein Theil
gezeichnet wurde). Dieselben sind flach, oval und die geschlängelten dichotomirenden Rippen beginnen knapp am
Hinterrande, welcher keine Verdickung aufweist. (Taf. 41. Fig. 2., 3.). Quer über die Mitte der Schuppe zählt
man etwa 40 Rippen. Nach links etwas hinter der Mitte liegt ein Coprolith.
Von den Knochen der Oberseite des Schädels kann in Folge der ungünstigen Lage wenig wahr-
genommen werden. ■
Der Zwischenkiefer (Taf. 40. Fig. 1. im. und Taf. 41. Fig. 1.) trug vier grosse schlanke glatte Zähne,
welche dreimal so lang sind, als sie an der Basis breit sind. Es sind an dem Exemplare immer nur 3 Zähne in
Nro. 105. Seeleya pusilla, Fr.
166 Familie Hylonomidae.
jedem Zwischenkiefer; nach der Länge des betreffenden Knochens auf Taf. 41. Fig. 1. muss man schliessen, dass es
ursprünglich viere waren.
Der Oberkiefer (Taf. 40. Fig. 1. ms. — Taf. 41. Fig. 1.) trägt ungleich grosse etwas nach hinten ge-
krümmte Zähne, von denen etwa der 5te, der längste ist, worauf sie nach hinten hin rasch an Grösse abnehmen.
Nach innen vom bezahnten Bande gewahrt man eine Menge niedriger ursprünglich wohl in Längereihen geordneter
Zähnchen, welche entweder auf einem Processus palatinus des Oberkiefers, auf dem Vomer, oder auf einem Gaumen-
bein sassen. Auffallend ist, dass die Zahl derselben eine entschieden geringere ist als im Unterkiefer; es dürften
höchstens 10 od. 12 gewesen sein, während der Unterkiefer wenigstens 18 besass. Auch sind sie schwächlicher als
die im Unterkiefer.
Der rechts vom Oberkiefer (Taf. 41. Fig. 1.) liegende dreieckige Knochen dürfte dem Vorderstirnbein an-
gehören. Der in einen dünnen Fortsatz ausgezogene (Taf. 40. Fig. 1. ep.) Knochen gehört wahrscheinlich dem
Epioticum an.
Der Vomer (Taf. 40. Fig. 1. v. und Taf. 4L Fig. 1.) ist von dem inneren Nasenloch durchbrochen und
trägt zahlreiche kleine Zähnchen. Seine Contouren sind von den beiden Unterkiefern verdeckt.
Das Parasphenoid (Taf. 4L Fig. 1.) besteht aus einem viereckigen Schilde und einem doppelt so langen,
schmalen Stiel und ist ganz unbezahnt. Das Schild scheint nach vorne hin etwas schmäler gewesen zu sein
als hinten und seine Bänder sind zu beiden Seiten des schmalen Stieles nach vorne ausgebuchtet. Die Seitenränder
tragen am Ende des vorderen Drittels einen knopfartigen Fortsatz und biegen dann, wulstig angeschwollen, nach
aussen und dann nach innen um. Der Mitte des Schildes entlang lässt sich die Fortsetzung des Stieles bis hinter
die halbe Länge des ersteren verfolgen.
In der vorderen Parthie und dann etwas hinter der Mitte treten Querleisten auf, welche das Schild in
mehrere vertieftere Felder trennen. Die Form des Hinterrandes ist nicht deutlich.
Der schlanke Stiel ist in der Mitte etwas erweitert und von der Mittellinie nach beiden Seiten dach-
förmig abschüssig. Zu beiden Seiten des Stieles sind breite, nach vorne zu schmälere, fein bezahnte Platten, deren
Zugehörigkeit zweifelhaft ist. Am wahrscheinlichsten entsprechen sie einem Vomer opalatin um d.h. einem nach
hinten und innen gerichteten ungewöhnlich grossen Fortsatz des Vomers. (Gewöhnliche Palatina dürften es kaum
sein, denn diese kämen zwischen Vomer und Pterigoid mehr an die Aussenseite zu liegen).
Der Aussenrand dieser bezahnten Platte zeigt nach hinten hin einen rundlichen Vorsprung, der einem ähn-
lichen Einschnitt in dem vorderen Fortsatz des Pterigoideum entspricht und wohl demselben knapp angepasst war,
so dass hier keine Öffnung blieb, wie sie bei Branchiosaurus und Dawsonia bestanden haben mag.
Vom Flügelbein (Pterigoideum) (Taf. 4L Fig. 1.) sieht man vorerst nur die innere Hälfte des hinteren
erweiterten Theiles desselben, wie sich dieselbe an das Parasphenoid eng anlegt, und den von aussen nach innen um-
gebogenen, sich verschmälernden bezahnten Fortsatz, dessen verdickter Innenrand sich der ganzen Länge nach an
die vermuthlichen Vomeropalatina anlegt.
An der Stelle, wo an dem galvanischen Abdruck das Schild des Parasphenoids liegt, gewahrt man an dem
Orginal (Taf. 40. Fig. 1. eh.) ein sonderbares Gebilde, welches als ein schiffchenformiger in der Schädelachse liegender
Körper von schneweisser Farbe erscheint, von derselben Masse gebildet, von der die Höhlungen der ehemaligen
Chordareste erfüllt sind. Ich glaube, man hat es hier mit dem vordersten Beste der Chorda clor sali s zu
thun, welches von unten her vom Parasphenoid gedeckt, die Grundlage zur Bildung eines Basisphenoids
darstellte.
Diese zugespitzte Form des vordersten Chordarestes in seiner Ähnlichkeit mit dem vordersten Ende der
Chorda bei Fischembrionen brachte mich auf den Gedanken, ob dieWirbelsäule nicht bei diesen Thieren
direkt (ohne Gelenkbildung!) mit dem Schädel in Verbindung stand, wie es bei unseren Knochen-
fischen der Fall ist? Es würde sich dann erklären, warum es mir nicht gelungen ist irgendwo die vermutheten
beiden Hinterhauptscondili nachzuweisen.
Der Unterkiefer (Taf. 4L Fig. 1.) ist sehr stark entwickelt, nimmt die ganze Länge des Schädels ein.
Das Dentale trägt etwa 18 Zähne, welche kleiner sind als die des Zwischenkiefers und der ganzen Länge des
Kiefers entlang fast von gleicher Grösse sind. Das Vorderende des Dentale zeigt einige Poren.
Das Angulare ist sehr gross und breit, sein Unterrand etwas verdickt und nach aussen umgebogen. Das
Articulare ist davon nicht durch eine Nath zu unterscheiden und scheint keinen bedeutenden Gelenkknopf besessen
zu haben.
Familie Hylonomidae. \Q*~l
Vom Kieme ngerüst zeigt sich eine Spur bei dem (Taf. 40. Fig. 1. br.) abgebildeten Originale, wo man
sogar stachlige Gebilde wahrnimmt, welche den bei Branchiosaurus (Taf. 2. Fig. 12) abgebildeten analog sein
dürften. Auch am galvanischen Abdruck (Taf. 41. Fig. 1. b.) gewahrt man zur linken Seite zwei Wülste, welche
der Lage nach den Kiemenbogen entsprechen.
Die Wirbelsäule zählt an 60 Wirbel, von denen 33 auf den Rumpf kommen, 27 auf den Schwanz.
(Taf. 40. Fig. 1. und Textfigur Nro. 105. a. b.). Die Wirbel sind mit einem in der Mitte nur wenig verengten Chorda-
rest versehen, sind l^nial so breit als lang. Wegen der Kleinheit und Verdrückung lässt sich von ihrer Gestalt
nichts näheres constatiren, doch glaube ich an den mittleren Thoraxwirbeln eine seitliche Längsleiste wahrzunehmen.
Sie tragen einen kräftig entwickelten oberen Bogen, der mit seiner Basis der ganzen Länge des Wirbels aufsitzt
und in einen stark nach vorne und hinten erweiterten Dornfortsatz übergeht. Zwischen je zwei Dornfortsätzen bleibt
eine verkehrt eiförmige Öffnung, und die hintere Spitze des verbreiterten Fortsatzes lehnt sich an die vordere Spitze
des nächstfolgenden. Diese stark entwickelten oberen Dornfortsätze finden sich auch auf den Schwanzwirbeln, und
zwar bis zum 5ten ganz so wie am Thorax; weiter nach hinten sind sie einfacher, scheinen aber an sämmtlichen
Schwanzwirbeln entwickelt gewesen zu sein. (Taf. 40. Fig. 1. am 50ten Wirbel d.).
Der erste Wirbel (Taf. 40. Fig. 1. d' und Taf. 41.) ist verdrückt und der ihm zugehörende obere Dorn-
fortsatz scheint abweichend von den folgenden gebaut gewesen zu sein, an der Basis trägt der letztere eine grosse
Oeffnung zum Durchtritt von Gefässen. (Es ist nicht unmöglich, dass dieser vermeintliche erste Wirbel zum Basis-
phenoid gehört und der als Dornfortsatz bezeichnete Rest ein Schädelknochen ist; denn am galvan. Abdruck kommt
auch dieses Segment unter das Parasphenoicl zu liegen. Die erste Rippe gehört dem folgenden mit normal gebil-
detem Dornfortsatz versehenen Wirbel an.) Die Form des Sacralwirbels ist von den darauf liegenden Becken- und
Extremitätenknochen maskirt; doch scheint derselbe etwas breiter gewesen zu sein als die vorangehenden.
Rippen sind an allen Rumpfwirbeln sowie an den meisten Schwanzwirbeln vorhanden. An den ersten
20 Wirbeln sind sie etwa 4mal so lang als der Wirbel, massig gebogen, von der Hälfte an allmählig verbreitert
und am distalen Ende abgerundet. Capitulum und Tuberculum sind deutlich entwickelt und fast gleich gross.
(Taf. 40. Fig. 1. am 4. Wirbel.) Vom 20. Wirbel an werden die Rippen immer kürzer, so dass sie am letzten
Wirbel vor dem Becken (wenn sie ganz waren) etwa halb so lang waren, als die vorderen. Am ersten Schwanz-
wirbel ist die Rippe gerade mit einem einfachen Knopf am proximalen Ende, gegen das distale hin einfach stumpf
zugespitzt. Sie ist doppelt so lang als der Wirbel. An den nun folgenden sechs Wirbeln sind die Rippen bloss
so lang als der Wirbel.
Der Schultergürtel ist schwach entwickelt; vom Schulterblatt und der mittleren Thoraxplatte ist nichts
vorhanden. Die Clavicula (Taf. 40. Fig. 1. er) ist ein ganz einfacher, schwach gebogener, an beiden Enden zuge-
spitzter Knochen, während das Coracoid (er') wieder einen winkelig gebogenen, in der Mitte etwas erweiterten
Knochen darstellt, ähnlich wie bei der Gattung Hyloplesion.
Die Vorderextrem ität ist normal gebaut, özehig, von halber Kopflänge. Der Humerus breit, kurz;
(h'J die Endglieder der Phalangen krallenförmig.
Der Beckengürtel weist bloss zwei Knochen auf. (Taf. 40. Fig. 1. p. f.) Der besser erhaltene (p')
zeigt vorne einen kräftigeren, nach oben gerichteten und einen kürzeren zugespitzten unteren Fortsatz. Nach
hinten bildet der Knochen einen einfachen, fast gleich breiten Stiel. Ich halte dies für das Ilium.
Die Hinterextremität ist lV 2 mal so lang als die vordere. Der Oberschenkel ist sehr kräftig; von
Tarsalknöchelchen nichts wahrzunehmen. Obzwar nur 4 Phalangen erhalten sind, so kann man doch annehmen,
dass deren 5 waren.
2. Gattung Ricnodon, Fr.
Gestalt gedrungen, grossköpfig. Die vorderen und hinteren Extremitäten kräftig, gleich gross. Die Schädel-
knochen mit zahlreichen kleinen Grübchen geziert. Die Zähne im Zwischenkiefer an der Spitze mit tiefen breiten
Furchen. Parasphenoid und Flügelbeine bezahnt. Wirbel amphicoel. Die oberen Dornfortsätze der Rumpfwirbel
keulenförmig, vom vorderen Drittel des Wirbels entspringend.
Schuppen gross, mit verdicktem, zuweilen gekerbtem Hinterrande.
23
168 Familie Hylonomidae.
Die Reste, welche ich unter dem Gattungsnamen Ricnodon (Runzelzähner) zusammenfasse, gehören drei
Individuen an; sie sind aber sehr zerstreut und durcheinander geworfen, so dass ihre Bearbeitung zu den schwie-
rigsten Aufgaben dieses Buches gehört.
Nro. 106. Schädel der Gattung Ricnodon,
zum Theil restaurirt. Vergrösserung 6mal.
Auf die Verwandtschaft schloss ich aus der Aehnlichkeit der grossen verzierten Schuppen, aus der Form
der oberen Dornfortsätze, sowie aus der eigenthümlich gerunzelten Beschaffenheit der Spitzen der Zwischenkiefer-
zähne. Es mögen das vielleicht Repräsentanten von ebensoviel Gattungen sein, aber die Sparsamkeit der Reste
und die Unsicherheit über ihre Zusammengehörigkeit lassen es rathsam erscheinen, lieber das Vorliegende, sich
verwandte, gemeinschaftlich zu behandeln.
Ricnodon Copei, Fr. 1883.
Taf. 42.
Diese Art, welche ich dem hochverdienten Forscher der amerikanischen Stegocephalen widme, hinterliess
uns fast das ganze Skelett aber in zerdrückter und verschobener Lage auf einem Kohlenstücke, welches ich auf
Taf. 42. F. 1. in natürlicher Grösse gezeichnet habe. Alles Detail, welches sich um dieses Stück herum auf der
Tafel vergrössert gezeichnet vorfindet, gehört demselben Individuum an.
Von den Knochen des Schädels liegen einige an der mit a bezeichneten Stelle, welche in Fig. 4. vergrössert
dargestellt ist.
Der Zwischenkiefer (im.) trägt vier Zähne, von denen drei in Fig. 9. stark (45mal) vergrössert ge-
zeichnet erscheinen. Sie sind schlank vor der Spitze etwas eingeschnürt, viermal so lang als breit. Ihre Spitze ist
stumpf, etwas zur Seite verrückt, und liegt nicht in der Längsachse des Zahnes. An der uns zugewandten äusseren
Fläche haben die Zähne vor der Spitze je vier etwas gekrümte Längsfurchen, so dass das Ende des Zahnes eine
gerunzelte Form erhält. Die Felder zwischen den Furchen sind gewölbt. Dem Zwischenkiefer liegt knapp ein
Fragment des Oberkiefers an (m. sj, dessen Zähne kleiner und mehr nach hinten gebogen sind als die
Familie Hylonomidae.
169
des Zwischenkiefers und an denen ich keine Kunzelung mehr wahrnehmen konnte. Im daneben liegenden Unter-
kiefer sind die Zähne nicht halb so lang als die im Oberkiefer. Das Angulare glaube ich bei an. zu erkennen.
Das Stirnbein (f.) zeigt einen verdickten Aussenrand, der Vorderrand sowie der schief von innen nach
aussen verlaufende Hinterrand zeigen schuppige längsgestreifte Säume, welche unter die vorne und hinten an-
grenzenden Knochen zu liegen kamen.
Der Ossificationspunkt liegt etwas nach hinten [bei dem verdickten Aussenrande und von ihm aus gehen
mit kleinen Grübchen besetzte Strahlen. Neben demselben liegt nach aussen ein Fragment des hinteren Stirnbeins
(pt. f.) von normaler Form. Der in eine Spitze ausgezogene flache Knochen ist vielleicht das Hinteraugenhöhlen-
bein. (Pto.).
ps.
Nro. 107. Gaumenfläche der Gattung Ricnodon, zum Theil restaurirt.
Vergrösserung 6mal.
ps. Parasphenoid, pt. Pterigoideum.
Nro. 108. Die Gattung Ricnodon.
Eestaurirt in natürlicher Grösse.
Das Flügelbein liegt (bei pt.) mit seinem hinteren Ende nach vorne, es trägt an seinem mittleren Theile
nach innen einen Einschnitt zur Aufnahme eines entsprechenden Fortsatzes des Parasphenoids. Der stark säbel-
förmig gekrümmte vordere Fortsatz zeigt am Negativabdruck Spuren von dichter Bezahnung.
Eben solche Bezahnung gewahrt man an dem viereckigen mit einem grossen Porus versehenen Knochen (a),
den ich nicht zu deuten weiss. Eben so wenig sicher ist die Deutung des bezahnten Fragments a als Vomer.
Die Wirbel des Bumpfes (Fig. 1. d.) sind amphicoel, der Chordarest ist, wie man an den angeschliffenen
3 Wirbeln sieht, sehr bedeutend und in der Mitte des Wirbels etwa auf ein Drittel verengt. (Tai 42. Fig. 2. eh.)
Der obere Bogen nimmt das vordere Drittel oder die Hälfte der Wirbellänge ein und der Dornfortsatz (d) ist
keulenförmig, fast gerade nach hinten, parallel der Wirbelachse gerichtet. An dem zweiten auf Taf. 42. Fig. 3.
abgebildeten Wirbel sieht man auch einen hinteren Gelenkfortsatz.
23*
170 Familie Hylonomidae.
Die Kippen sind schlank, am proximalen Drittel hübsch gebogen, mehr als dreimal so lang als die
Wirbel. Alle haben ein deutliches Capitulum und Tuberculum, welche beide knopfartig verdickt sind. (Fig. 8. 8'.)
Eine der ersten Rippen ist in der unteren Hälfte verbreitert und am Ende zugerundet (8.); die aus der Mitte des
Thorax sind hohl (Fig. 3. i.) und ihre untere Hälfte fast gerade, einfach allmählig verengt.
Auf Fig. 5. liegt eine Gruppe von Knochen, welche entweder dem Brust- oder dem Beckengürtel angehören,
was kaum früher entschieden werden wird, bevor sie nicht in ihrer ursprünglichen Lage am Skelette zur Beobach-
tung kommen werden. (Dawson deutet einen ähnlichen erweiterten Knochen, wie ihn meine Figur (Taf. 42. Fig. 5. a)
darstellt, bei Hylonomus Wymanni als Beckenknochen. (Acadian Geology p. 378. Fig. 146. f.)
Die Schuppen erreichen bei dieser Art die grössten Dimensionen unter allen mir bekannten Stego-
cephalen. Sie sind viel länger als die Wirbel und meist mehr als 3 mm. lang. Wo sie sich wechselseitig dach-
ziegelförmig decken, dort scheinen sie von ovaler Gestalt - zu sein und diess mag auch für die Schuppen des
Rückens theilweise seine Giltigkeit haben. (Fig. 3. sc.) Sie weisen eine feine Berippung auf und sind gegen das
Ende hin durch Körnung rauh.
Eine ganz eigenthümliche Form zeigen isolirt herumliegende Schuppen, welche ich für Schuppen der Rücken-
seite halte. (Taf. 42. Fig. 6., 7.) Das obere,, kopfwärts gerichtete Ende ist zweilappig, als ob zwei Schuppen über
einander geschoben wären, wesshalb auch die Schuppe viel breiter als lang ist. Diese als Negativabdruck vorlie-
genden zartgerippten Flächen (v) werden von einer einzigen knöchernen, mit vielen feinen Poren besetzten Lamelle
bedeckt, die sich nur an der hinteren Hälfte der Schuppe erhalten hat, aber dennoch zu dem Beweise hinreicht,
dass die beiden vorderen Lappen einer Schuppe angehören, welche von den beiden Flächen der Haut zugewendet
war, ist nicht ganz sicher, doch glaube ich, dass diess die ungerippte, mit den vielen Nährporen versehene war,
welche ich mit d. bezeichnet habe und ursprünglich für die Aussenfläche hielt.
Die äussere Fläche (v) zeigt an dem breiteren, nach oben liegenden Lappen mehr als 60 ziemlich gerade,
wenig dichotomirende Rippenfurchen. Die Zwischenräume zwischen den Rippen zeigen dicht stehende Querleisten
(Fig. 7.) und sind 5mal so breit als die Rippen.
Ricnodon dispersus, Fr.
Taf. 43.
Die auf der Tafel 43. dargestellten Reste sind auf 2 Kohlenstücken zerstreut und gehören zwei Individuen
an, doch ist die Untermischung von Skelettfragmenten eines anderen Stegocephalen wahrscheinlich.
Die Übereinstimmung der Grösse und der Structur der Schuppen überzeugte mich, dass wir es hier mit
einem Ricnodon zu thun haben, der sich aber durch die Verdickung des Hinterrandes der Schuppen und dessen
Kerbung von der vorigen Art unterscheidet.
Von dem einen Individuum (Fig. 1—5.) kennen wir die Kiefer, das Scheitelbein, das Parasphenoid (und einige
nicht sicher bestimmbare Knochen) nebst der Schuppe. (Fig. 2.)
Von dem zweiten Individuum (Fig. 6—8.) kennen wir Kiefern mit etwas anders als bei Ricnodon verzierten
Spitzen der Zähne, einige Schädelknochen, ein Wirbelfragment, eine Rippe und Schuppen.
Indem ich bezüglich der muthmasslichen Deutung der einzelnen Knochen auf die Tafelerklärung verweise,
beschränke ich mich bloss darauf aufmerksam zu machen, dass das Scheitelbein und die Rippen ziemlich gut mit
denen von Ricnodon Copei übereinstimmen.
Ricnodon trachylepis, Fr. 1883.
Taf. 44. Fig. 4-15.
Obzwar von dieser Art noch spärlichere Reste vorliegen, als von der vorangehenden, so reichen sie doch
hin auf ein selbständiges, von den beiden vorangehenden verschiedenes Wesen hinzudeuten. Vor allem sind es die
Schuppen, von denen die grösseren, (Fig. 11.) auf eine nahe Verwandtschaft mit R. dispersus hinweisen, da ihr ver-
dickter Hinterrand auch gekerbt ist, während die kleineren, die in Menge zwischen den grösseren liegen und un-
zweifelhaft demselben Individuum angehören, von ganz abweichender Form sind. Dieselben sind quer viereckig
mit abgerundeten Ecken, nur halb so lang als die grösseren und mehrere tragen einen schief über die Schuppe
hinziehenden Kiel. (Fig. 13., 14.) Das dadurch entstandene kleinere Feld ist glatt, das grössere gestreift und trägt
Familie Hglonomidae.
171
rauhe Höckerchen, wie sie in Fig. 15. dargestellt sind. Ich halte diese kleineren Schuppen für die der Bauchseite,
wo sie wohl einen festen geschlossenen Bauchpanzer bildeten.
Ein Wirbel (Fig. 4.) stimmt in der Form des keulenförmigen Dornfortsatzes mit denen von Kic. Copei, ein
zweiter zeigt einen langen, oben abgestutzten Dornfortsatz und gehört entweder der Beckengegend oder dem Schwänze
an. Der theilweise angeschliffene Wirbelkörper zeigt die sich nicht berührenden Chordakegel leer. (Fig. 5. eh.).
Ob der in Fig. 7. dargestellte Knochen zu einem Wirbel gehörig, als oberer Bogen aufzufassen ist, will ich
nicht entscheiden. Die Rippen waren schlank schwach gebogen mit einem schlanken Capitulum und einem flach-
gedrückten Tuberculum versehen. (Fig. 8. und 9.)
Sehr räthselhaft erscheint der grosse Flächeknochen (Fig. 6.), welcher am wahrscheinlichsten als zum Becken
gehörig aufgefasst werden kann: 1. würde dann dem erweiterten Darmbein (Ilium), 2. der Verbindungsstelle mit
dem Sacralwirbel, 3. dem Schambein, G. dem Sitzbein entsprechen?? Ich glaube, dieser Knochen wird lange den
Scharfsinn der vergleichenden Anatomen necken.
Die Extremitäten-Knochen, welche bei Fig. 10. dargestellt sind, deuten auf einen kräftigen Bau des
Thieres hin.
3. Gattung Orthocosta, Fr.
Sehr klein, Gestalt schmal, lang. Die oberen Dornfortsätze der Rumpf-
wirbel höher als die Wirbelkörper, an der Basis schlank, nach oben fächer-
förmig erweitert. Die Rippen gerade, kurz. Die Hinterextremität verhältniss-
mässig stark, özehig.
Schwanzwirbel sehr kurz mit deutlich entwickelten Dornfortsätzen und
kurzen Rippen an den vordersten Wirbeln.
Schuppen verziert, die des Rückens oval, die des Bauches quer ver-
breitert mit verdickten Hinterr ändern.
Orthocosta microscopica, Fr. 1879.
(Siehe oben p. 28.).
Taf. 39. Fig. 11. — Taf. 44. Fig. 1., 2., 3. Textfigur Nro. 109.
Von dieser wirklich microscopischen Art liegen etwa zwei Drittel des
Rumpfes sammt Becken und Hinterextremitäten, sowie etwa die Hälfte des
Schwanzes vor und diess alles hat die Gesammtlänge von 13 mm.
Stellt man sich das Thier ergänzt vor, so dürfte seine Gesammtlänge
23 mm. betragen haben. Doch überrascht die vollkommene Ossification der
Wirbel, der Rippen, Phalangen, sowie die Structur der Schuppen.
Wenn auch schon die Betrachtung des Originals bei 12facher Vergrösse-
rung (Taf. 44. Fig 1.) viel bietet, so ist das, was der galvanische Abdruck
liefert (Taf. 39. Fig. 10. und Taf. 44. Fig. 2.), fast unglaublich.
Der erste galv. Niederschlag lässt eine 45fältige Vergrösserung zu,
wobei das zarteste Detail der Schuppenverzierung zum Vorschein kömmt. (Die
von diesem ersten Abdruck mittelst Guttapercha gemachten Copien, lassen nur
eine 12fache Vergrösserung zu.)
Die Schuppen liegen in grosser Menge um den Rest herum und
man kann Rückenschuppen von ovaler Gestalt, sowie Bauchschuppen von quer
verlängerter Form unterscheiden.
Die Rückenschuppen haben die Länge der Wirbel, oder über-
treffen dieselbe. (Taf. 39. Fig. 10. d. und Taf. 44. Fig. 2., 3.) Von ihrem etwas
zugespitzten Hinterende aus laufen schwach geschlängelte Furchen, die selten
dichotomiren und deren man in der halben Höhe der Schuppe etwa 17 zählen
kann. —
Nro. 109. Orthocosta microscopica, Fr.
Restaurirt in 12facher Vergrösserung.
172 Familie Hylonomidae.
Die Bauchschuppen (Taf. 39. Fig. 10. v.) sind von kräftigerem Bau und ihr quer abgestutzter Hinter-
rand trägt eine leistenförmige Verdickung. Da sie sich wechselseitig decken, so ist ihre eigentliche Form maskirt.
Die Verzierung ist ähnlich wie hei den Kückenschuppen. Ich glaube, dass bloss 6 bis 8 Keinen von Kücken-
schuppen und ebensoviele Reihen von Bauchschuppen vorhanden waren.
Von Rumpfwirbeln sind 21 erhalten. Sie stimmen im Bau bedeutend mit denen von Hyloplesion
Copei überein und werden auch amphicoel sein, wenn man gleichwohl wegen der Zartheit des Gegenstandes keinen
Schliff des Wirbelkörpers machen konnte. Die Wirbel sind so lang als breit, in der Mitte etwas verengt und der
obere Bogen, welcher dem vorderen Drittel des Wirbels aufsitzt, geht in einen sehr starken oberen Dornfortsatz
über, der zuerst schlank, dann aber stark nach vorne und noch mehr nach hinten fächerförmig ausgebreitet ist.
Die breiten Enden der Dornfortsätze berühren sich wechselseitig mit ihren Spitzen. Der Bogen sammt dem Dorn-
fortsatz ist höher als der Wirbel.
Am Ende des Rumpfes gewahrt man in dem oberen Wirbelbogen einen rundlichen Strang (Taf. 39. Fig. 10.,
und 11. I), der entweder einem Ligament oder dem Nervenrohr selbst entspricht.
Der Sacralwirbel ist durch nichts gekennzeichnet, so dass man keinen Anhaltspunkt für dessen Be-
zeichnung hat und sogar die oberen Dornfortsätze gehen immer kleiner werdend ganz allmählig in die der Schwanz-
wirbel über. (Taf. 39. Fig. 11.)
Die Schwanz wir bei sind breit und kurz, deren ob. Dornfortsätze werden immer kürzer und kürzer, so
dass sie bald nur die halbe Höhe derselben erreichen.
Die Rippen an den Rumpfwirbeln sind gerade (ganz unmerklich gebogen), 2V 2 mal so lang als die Wirbel;
ihr proximales Ende ist nirgend gut erhalten und zeigt nur eine einfache Verdickung.
An etwa 5 der ersten Schwanzwirbel gewahrt man kleine zugespitzte Rippen, beiläufig von der Länge des
ihnen zugehörigen Wirbels.
Der Beckengürtel ist ziemlich gut erhalten. Das Darmbein (Taf. 39. Fig. 11. iL) zeigt einen nach
vorne und unten gerichteten erweiterten Fortsatz und einen nach hinten und oben gerichteten Theil, dessen Form
aber vom Oberschenkel verdeckt wird.
Die Schambeine liegen als zwei dreieckige mit dem breiten Ende nach vorne gerichtete platte Knochen
(p.) unter dem Darmbein.
Die Hinter-Extremitäten sind kräftig und man kann sie am besten an Fig. 11. Taf. 39. studiren.
Der Oberschenkel ist 3mal so lang als ein Rumpfwirbel. Der Unterschenkel aus zwei ganz gleichen viel
kürzeren Knochen. Der Tarsus musste bloss knorplig gewesen sein, den die Stelle, wo er angedeutet sein sollte,
ist von den zurück geschobenen Metatarsalknochen verdeckt. Die kräftig entwickelten Metatarsalknochen sowie die
5 Finger machen den Eindruck eines Ruderfusses. Das Zahlenverhältniss der Phalangen scheint ähnlich wie bei
Hyloplesion gewesen zu sein.
Incertae sedis. Lepterpeton?
Pag. 28. Taf. 4L Fig. 10.
Auf einem kleinen Kohlenstücke liegen verworren durch einander Fragmente des Schädels eines Stego-
cephalen, dessen Kiefern und Gaumenknochen stark bezahnt waren. Die Anlagerung der beiden verschmälerten
Vorderenden des Unterkiefers Hess mich vor Jahren darin eine Ähnlichkeit mit der englischen Gattung Lepterpeton
erkennen, dessen Unterkiefer mittelst einer langen Symphyse verbunden gewesen sein soll. Die genaue Zeichnung
des Restes zeigte aber, dass die Annahme einer ähnlich langen Symphyse hier nicht berechtigt ist und dass man
aus dem Vorliegenden überhaupt nicht im Stande ist, die Bestimmung vorzunehmen.
Der Zwischenkiefer (im.) war mit vier grossen glatten Zähnen bewaffnet.
Der Oberkiefer ms. ist nur fragmentarisch erhalten und trägt kleine spitzige Zähne. Der Unterkiefer
m. hat ganz vorne zwei lange schlanke Zähne, dann folgen 4 kurze halb so lange, und etwa 20 grosse spitze etwas
ungleiche Zähne. Die Gaumenplatten (Pal.) zeigen eine dichte feine Bezahnung.
Der ganze Rest hat viel rätselhaftes und bei Betrachtung der ungewöhnlichen Breite des am meisten nach
unten liegenden Kiefers wurde sogar in mir der Verdacht wach, ob das ganze nicht einem Fische angehöre.
Familie Microbrachidae.
173
Familie Microbrachidae.
Stegocephali vom Baue schlanker, mit sehr kleinen Vorderextremitäten versehener Eidechsen.
Die Schädelknochen stark gefurcht. Die Zähne glatt, mit grosser Pulpahöhle und mit Leistchen an der
Spitze. Parasphenoid schildförmig mit langem dünnen Stiele. Die "Wirbel amphicoel mit grossen Chorda-
resten und schwach entwickelten oberen Dornfortsätzen. Rippen dünn, gebogen, fast alle gleich lang.
Mittlere Kehlbrustplatte sehr breit mit zerschlitzten Rändern und einem dünnen Stiele. Schuppen nur
an der Bauchfläche vorhanden.
Diese Familie umfasst den mir zuerst aus Böhmen bekannt gewordenen Stegocephalen, nämlich die Gattung
Microbrachis. Von den später bekannt gewordenen Grattungen sind es zwei von Cope aufgestellte, welche hier zu
unterbringen sein dürften.
Tuditanus Cope stimmt in der Form des Schädels und in der Form der auch fast sämmtlich gleich
langen Rippen auffallend mit Microbrachis, doch scheint die Vorderextremität etwas kräftiger entwickelt gewesen
Nro. MO. Tuditanus punctulatus, Cope.
Nat. Grösse.
(Oopie nach. Geol. Survey. Ohio Palaent.
Vol. IL PL XXXIV. Fig. 1.)
Nro. III. Cocytinus gyrinoides, Cope.
2mal vergrössert.
(Nach Geol. Survey. Ohio. Palaeont.
Vol. IL PL XXXIX. Fig. 4.)
zu sein. Ich gebe in Textfigur Nro 110. eine Copie der Copeschen Figur, um dem Leser deren Vergleichung
z. B. mit Taf. 45. Fig. 1. zu erleichtern.
Cocytinus Cope, Textfigur Nro. 111. zeigt in Form der Wirbel und der Rippen auch viel Ueberein-
stimmung mit Microbrachis. Ohne das Original gesehen zu haben, darf ich mir kein entschiedenes Urtheil über
die Auffassung Copes bezüglich der Verwandtschaft mit den jetzt lebenden Urodelen erlauben, aber darf wohl eine
genaue Vergleichung dieses Restes mit Microbrachis als wünschenswerth erscheinen lassen, denn einige der als
zum Kiemengerüst gehörigen, mehr nach rückwärts gelegenen Theile könnten eventuell den verkümmerten
Vorderextremitäten des Microbrachis entsprechen. Namentlich auf der Contourzeichnung von Cope, p. 361. Fig. 5.
hat der eine als Haemal Branchihyal bezeichnete Knochen, grosse Aehnlichkeit mit einem Humerus. (Die so
174 Familie Microhrachidae.
gründliche Verknöcherung der Kiemenbogen bei einem so kleinen Thierchen, wie sie von Cope geschildert wird,
erregt in mir jedenfalls das Gefühl von Verwunderung.)
Gattung Microbrachis, Fr. 1875.
Die Familienkennzeichen haben auch für diese Gattung Geltung, so lange nicht mehrere hierhergehörige
Gattungen bekannt werden.
Anwendung finden aber diese Kennzeichen hauptsächlich bei der ersten Art M. Pelikani, denn die zwei
anderen Arten M. mollis, und M. branchiophorus sind noch nicht hinlänglich in Beziehung auf Kehlbrustplatten
und Parasphenoid bekannt und desshalb ihre Auffassung als Microbrachis von provisorischer Bedeutung.
Microbraehis Pelikani, Fr.
Taf. 40. Fig. 2. — Taf. 41. Fig. 4-9. — Taf. 45. Fig. 1—3. — Taf. 46. Fig. 5—7. - Taf. 47. Fig. 1—6., 8. — Taf. 48.
Fig. 2—10. Textfiguren Nro. 112-114.
Artkennzeichen. Schädelknochen stark gefurcht, stellenweise wie genetzt. Das Parasphenoid an der
Basis des Stieles bezahnt. Im Oberkiefer 28 Zähne.
Das reiche Material, das ich von dieser interessanten Art besitze und zu dessen theilweiser Darstellung
fast 6 Tafeln nöthig waren, besteht in drei fast ganzen Exemplaren, mehreren Hälften und zahlreichen kleineren
Bruchstücken, die zusammen mehr als 30 Individuum repräsentiren. Alles befindet sich in der Sammlung unseres
Museums, bloss das auf Taf. 45. Fig. 1. dargestellte ist im Besitze der k. k. geologischen Beichsanstalt in Wien.
Körperform. Der Kopf war im Verhältniss zum Körper proportionirt, der Rumpf schlank, überall gleich
breit, der Schwanz halb so lang als der Rumpf, die Extremitäten im Verhältniss zum Körper sehr klein, namentlich
die vorderen. Die Gesammtlänge wird 120 bis 150 mm. betragen haben.
Die Verknöcherung des Skelettes eine sehr vollkommene.
Die Haut, eieren Spuren man zu beiden Seiten des Thorax wahrnehmen kann, (Fig. 1. auf Taf. 45.)
scheint am Rücken nur schwache, leicht abfallende Schuppen besessen zu haben, denn ich fand bloss an einem
Exemplare (Taf. 40. Fig. 2.) vor dem Becken eine Gruppe von Schuppen, welche vielleicht der Rückenseite ange-
hören. Am Negative sieht man grobe Berippung, die von der hinteren äusseren Ecke ausgeht; an den die Ober-
fläche der Schuppe selbst darbietenden Parthien nimmt man eine mehr ovale Form der Schuppen mit zarter
Längsstreifung wahr. (Taf. 47. Fig. 5.) An dem kopflosen (Taf. 45. Fig. 3.) Exemplar, wo man am galvanischen
Abdruck die Innenfläche des Bauchpanzers zu Gesicht bekommt, erscheinen die Schuppen mehr regelmässig vier-
eckig und eine Beschuppung mit ovalen Schuppen lässt sich bei 12maliger Vergrösserung der ganzen Länge des
Schwanzes entlang verfolgen.
Die Bauchseite war mit einem kräftigen Schuppenpanzer geschützt. Derselbe bestand in 85 bis 90 Quer-
reihen von Schuppen, die in der Mittellinie des Bauches in nach vorne gerichtetem Winkel zusammenstiessen
(Taf. 40. Fig. 2.) Jede Seitenreihe bestand aus 11 oder 12 Schuppen von rhombischer Form, deren Hinterrand
leistenförmig verdickt war. Die Verzierung bestand in 14 bis 18 fast geraden, selten dichotomirenden Rippen, welche
meist von der hinteren äusseren Ecke der Schuppe, sowie von deren Hinterrande ausgingen. (Taf. 47. Fig. 4., 6.)
Die Schädel form ist eine länglich dreieckige, mit abgestumpfter Schnauze und die Länge so ziemlich
gleich der Breite.
Die Augenhöhlen liegen im vorderen Drittel des Schädels, sind von ovaler Form, haben x / 4 der Schädel-
länge und convergiren etwas gegen die Nasenspitze. Ihr Abstand ist gleich ihrem Querdurchmesser.
Das Foramen parietale ist gross, länglich eirund, und liegt in der Mitte des dritten Viertels der
Schädellänge. Die Lage und die Form des Nasenloches konnte nicht eruirt werden.
Knochen der Oberseite des Schädels.
Der Zwischenkiefer (Taf. 48. Fig. 2., 3. im.) ist mit einem langen processus nasalis versehen, trägt
6 oder 7 schlanke spitze, etwas gekrümmte Zähne, deren Spitzen an der Aussenseite mit 4 oder 5 sehr feinen
vorspringenden Leistchen versehen sind. (Taf. 48. Fig. 6.). Die Pulpahöhle dieser Zähne ist gross, ungefaltet.
Familie Microbrachidae.
175
Der Oberkiefer (Taf. 48. Fig. 3. ms. Fig. 4.) ist kräftig, gekrümmt und stark bezahnt. Vorerst trägt der
Kieferrand 26 starke, spitze Zähne, von denen der vorderste etwas kleiner ist als die folgenden. Diese sind fast
5mal so lang als breit und ihre Spitzen sind auch mit Leisten bewaffnet (Taf. 48. Fig. 5.), was aber nur bei
45maliger Vergrösserung und günstiger Beleuchtung wahrgenommen werden kann. Ausser dieser normalen Bezahnung
findet man am Kieferrand nach innen von der Zahnreihe einzelne kurze stumpfe Zähnchen und an dem Processus
palatinus vorne deren zwei, mehr nach unten eine Gruppe von etwa 10 Stück. (Taf. 48. Fig. 4. p.)
Das Nasenbein (Taf. 48. Fig. 2. nach innen vom Zwischenkiefer im.) ist unregelmässig viereckig, ver
hältnissmässig klein und trägt nach hinten und nach aussen zwei schuppige Depressionen, von denen die äussere
der Anlagerung des Oberkiefers, die hintere derjenigen des Stirnbeines gedient haben mag. Die nach oben liegende
Fläche ist glatt, etwas uneben und trägt zwei ziemlich grosse Poren.
Nro. 112. Microbrachis Pelikani, Fr.
Restaurirt in natürlicher Grösse.
Nro. 113. Microbrachis Pelikani, Fr.
Schädel restaurirt in 6 facher Vergrösserung.
im. Zwischenkiefer. SO. Ob. Hinterhauptsbein.
ms. Oberkiefer. ep. Epioticum?
N. Nasenbein. ep. c, Hörn des Epioticum.
/. Stirnbein. Pt. Hinterstirnbein.
Pa. Scheitelbein. Pt. o. Hint. Augenhöhlenbein.
Das Stirnbein (Taf. 48. Fig. 4. /.) ist 2 , / 2 mal so lang als es in der Mitte breit ist, hinten ist es l^mal
so breit als vorne. Der Aussenrand ist verdickt und von der Mitte desselben verzweigen sich dichotomirende
Rippen strahlenförmig gegen die übrigen Ränder. Die Rippen sind öfters, namentlich nahe am Ossificationspunkte,
durch Querfurchen unterbrochen, wodurch die Sculptur ein netzförmiges Aussehen bekommt.
Das Scheitelbein (Taf. 41. Fig. 5., 7. Taf. 48. Fig. 2., Fig. 4. Pa.) ist gross, unregelmässig fünfeckig.
Vom Ossificationspunkt strahlen dichotomirende Rippen aus, welche bald mehr bald weniger durch Furchen unter-
brochen werden, wodurch eine netzförmige Verzierung entsteht. Es scheint diess mit dem Alter zugenommen zu
haben und trat selbst bei einem Individuum unsimmetrisch auf. Bei manchen Scheitelbeinen gewahrt man diese
netzförmige Structur überhaupt nicht, doch glaube ich, dass dieser Umstand nicht zur Artspaltung genügende Ver-
24
1 76 Familie Microbrachidae.
Zulassung bietet. Auf der nach dem galv. Abdruck gezeichneten Oberfläche des Schädels (Taf. 48. Fig. 4.) ist das
Foramen parietale, durch Verschiebung der Parietalia übereinander, maskirt. Bei den anderen Exemplaren liegt
es etwas vor der Mitte der Nathlänge.
DasVorderstirnbein fand ich an keinem der vorliegenden Schädel wohl erhalten und bloss bei Fig. 3.
Taf. 48. liegt davon ein Fragment des nach hinten gerichteten Fortsatzes an der rechten Augenhöhle.
Das Hinterstirnbein (Taf. 48. Fig. 3. in der linken Augenhöhle und Fig. 4. Pt.f.) ist kräftig gebaut;
der nach vorne gerichtete Fortsatz ist kurz, zugespitzt, an seiner Basis liegt eine auffallend grosse Pore, von
welcher nach einwärts eine Wulst den Knochen begrenzt. Die hintere innere Ecke schob sich mit einem schuppen-
förmigen Fortsatz unter das Stirnbein.
Das Hinter augenhöhlenbein (Taf. 48. Fig. 3. Pt. o.) nimmt einen sehr bedeutenden Antheil an der
Bildung des Augenhöhlenrandes, indem es mehr als die Hälfte desselben begrenzt. Der vordere Fortsatz reicht
fast bis zum vorderen Ende der Augenhöhle, während der hintere breite Theil einen bedeutenden Kaum zwischen
dem Auge und dem Paukenbein ausfüllt.
Das Jochbein ist an keinem der vorliegenden Schädel erhalten und ich sehe darin keinen Vortheil,
einen der herumliegenden länglichen Knochensplitter als dazu gehörig deuten zu wollen. An der restaurirten
Figur lasse ich den Kaum, wo es gelegen haben mag, unausgeführt.
Das Schläfebein ist auch nirgend an der ihm gehörigen Stelle nachzuweisen und nur auf Taf. 48. Fig. 3.
ist bei sq. ein Fragment und nach innen von demselben ein ovaler flacher Knochen, die als zum Schläfebein
gehörig angesehen werden können.
Als Paukenbeine fasse ich Fragmente von dreieckigen Knochen auf, welche auf Taf. 48. Fig. 2. rechts
und links von den ersten Wirbeln liegen. Ihre Ränder sind aber so mangelhaft erhalten, dass eine Beschreibung
dieser Knochen kaum einen Werth hätte.
Das Zitzenbein (Taf. 48. Fig. 4.) vermuthe ich in dem in eine lange Spitze ausgezogenen Knochen, der
an der citirten Figur quer hinter den Scheitelbeinen liegt. Er ist von länglich rhombischer Form und trägt starke
dichotomirende Rippen, ähnlich wie das Scheitel- und Stirnbein. Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, dass
bloss der Stachel dem Epioticum entspricht und der sich daran fügende Knochen das Squamosum wäre.
Dem Quadratbein ähnlich ist ein viereckiger mit starken Längswülsten versehener Knochen auf Taf. 48.
Fig. 3. g., welcher seiner Lage nach, am hinteren Ende des Unterkiefers, als solches aufgefasst werden kann.
Das obere Hinterhauptsbein (Taf. 41. Fig. 7. S.O.) kenne ich bloss von der Unterseite her. Es
scheint im Verhältniss zum Scheitelbein nur schwächlich entwickelt gewesen zu sein, und mit seinem abgerundeten
Vorderende sich an das Scheitelbein angelegt haben. Der Hinterrand erscheint gerade abgestutzt. Seine Oberfläche
wird ähnlich wie das Scheitelbein verziert gewesen sein. (Vergleiche oben bei Zitzenbein.) Ein Exoccipitale oder
Hinterhauptscondili konnte ich trotz grosser angewandter Mühe nirgend mit Sicherheit nachweisen.
Knochen der Unterseite des Schädels.
Das Pflugscharbein scheint schwach entwickelt gewesen zu sein und es ist unwahrscheinlich, dass es
bezahnt war, denn im Falle der Bezahnung würde man es leichter unter den dislocirten Knochen erkennen. So
hat man nur in dem Vorhandensein einer inneren Choane, wie man sie an einem unter dem Zwischenkiefer (Taf. 48.
Fig. 2. im.) liegenden Knochen angedeutet findet, einen Anhaltspunkt für das Erkennen des Vomer.
Das Parasphenoid ist besser bekannt, wenn auch meist an isolirt gefundenen Exemplaren, deren Zu-
gehörigkeit zu Microbrachis immerhin nicht ganz ausser Zweifel ist. Ein Parasphenoid „en place" sieht man an
der Textfigur Nro. 113. und ein nur wenig dislocirtes auf Taf. 41. Fig. 7. Isolirte Exemplare bildete ich ab auf Taf. 41.
Fig. 6., 8., 9. und ein zur Orientirung sehr wichtiges Fragment auf Taf. 48. Fig. 2. Ps.
Das Parasphenoid besitzt ein Schild, welches die Form der hinteren Hälfte einer Geige hat. Es ist rhom-
bisch mit abgerundeten seitlichen und hinteren Ecken. Der Vordertheil trägt an der Basis des Stieles an jeder
Seite einen stumpfen Fortsatz, der in einen Einschnitt des Flügelbeines eingreift. Die Unterfläche des Schildes ist
unbezahnt, glatt, an der hinteren Hälfte der Länge nach gefaltet, Die dem Schädel zugekehrte Seite trägt unregel-
mässige, paarweise stehende Grübchen. (Fig 8.)
Ein anderes Exemplar (Fig. 6.) trägt eine gerade Mittelleiste, daneben zwei Grübchen und dann zu jeder
Seite eine S förmig gekrümmte Leiste.
Familie Microbrachidae.
177
Die hintere Hälfte des Schildes trägt in der Mitte 6 Längsfurchen, von denen die äussersten bedeutend
breiter sind als die mehr nach innen stehenden, welche auch kürzer sind. Falls nicht jedes der Parasphenoide
einer anderen Art angehört, so muss das Detail der Verzierung individuell variirt haben.
Der Stiel ist um etwas länger als das Schild, schlank, vorne einfach abgerundet. An seiner Basis, zwischen
den zwei Seitenhöckern des Schildes, sieht man Grübchen nach
etwa 20 Zähnen (Textfigur Nro. 114.) oder bloss eine weiter
auf den Stiel sich hinziehende Rauhigkeit (Taf. 41. Fig. 7. jps.)
Ueber die Unterfiäche des Stieles verlaufen vier Längsfurchen
nach vorne hin. (Textfigur Nro. 114. Ps.)
Das auf Taf. 41. Fig. 9. abgebildete Parasphenoid ist
dadurch, auffallend, dass statt der Zahngruppe an der Basis des
Stieles die Bruchfläche eines Höckers zu sehen ist, welche mit
schneeweisser Masse erfüllt ist. Der Stiel trägt der Mitte entlang
eine Kante, die sich gegen das Schild hin gabiig theilt. Die
Zugehörigkeit in Bezug auf Art ist hier zweifelhaft.
Das Flügelbein (Textfigur Nro. 114. Pt.) ist an seiner
hinteren Hälfte ziemlich schmal, am Aussenrande eingebuchtet,
am Innenrande mit einem tiefen Einschnitt zur Aufnahme des
Seitenhöckers des Parasphenoids versehen ; glatt unbezahnt. Der
nach vorne gerichtete, säbelförmig nach innen umgebogene
Theil des Flügelbeins ist nach aussen fächerförmig verbreitert
und gefaltet. Die Falten, etwa 13 an der Zahl, tragen Spuren
von unregelmässiger Bezahnung, besonders an der Basis gegen
das Schild hin.
Das Gaumenbein konnte ich nicht herausfinden.
Der Unterkiefer (Taf. 48. Fig. 3.) ist sehr kräftig-
gebaut; das Dentale trägt etwa 26 ziemlich gleich grosse Zähne
und seine Aussenfläche zahlreiche Poren. Das Angulare ist auf
derselben Figur (an) nur theilweise erhalten und trägt radiale
Furchen. Das Articulare tritt nirgend durch einen auffallen-
deren Gelenkkopf hervor und ist daher nicht sicher unter den
Knochenfragmenten heraus zu finden.
Der Augen ring bestand aus 7 oder 8 Blättchen,
welche nur einen ganz kleinen Raum für die Hornhaut übrig
Hessen. (Taf. 45. Fig. 2.)
Vom Kiemen gerüste fand ich bei Microbrachis
Pelikani keine Spur, doch ist etwas ähnliches bei einer der
folgenden Arten eruirt worden.
Die Wirbelsäule (Taf. 40. Fig. 2., Taf. 45. Fig. 1.-3.,
Taf. 48. Fig. 7. — 10.) besteht aus etwa 36 Rumpfwirbeln und
einer ähnlichen Zahl von Schwanzwirbeln. Die Wirbel sind in
der Mitte stark verengt, so dass der Chordarest (eine schneeweisse kalkige Masse) an angeschliffenen oder gespaltenen
Wirbeln eine sanduhrförmige Gestalt darbietet. Die oberen Bogen sind niedrig und zeigen nur an der hinteren
Hälfte des Thorax massig entwickelte Dornfortsätze, die kaum höher waren als die Wirbelkörper (Taf. 48. Fig. 8.
und 10.). Querfortsätze trifft man bloss an einem Exemplar erhalten.
An einem zerquetschten in Seitenlage vorliegenden Wirbel (Taf. 48. Fig. 9.) sieht man an der Seite des
Bogenschenkels eine vorspringende, schief verlaufende Leiste (Z), einen vorderen Gelenkfortsatz und den kurzen, oben
abgestutzten Dornfortsatz.
Die Unterfiäche der Wirbelkörper zeigt der Mitte entlang eine massig vorspringende Leiste, die beson-
ders an der hinteren Hälfte deutlich hervortritt Taf. 48. Fig. 8. Bezüglich des ersten Wirbels und der Art der
Verbindung desselben mit dem Schädel lassen uns alle unsere Exemplare im Stich.
24*
Nro. 114. Microbrachis Pelikani.
Partie der Gaumenfläche eines in seiner vorderen Hälfte
erhaltenen Exemplars.
Nach dem galvan. Abdruck 12mal vergr. Original Nro. 267.
Ps. Parasphenoid.
PL Flügelbein.
an. Angulare des Unterkiefers.
v. Wirbel.
178
Familie Microhrachidae.
Uro. 115. Microbrachis Pelikani, Fr.
Drei Wirbel aus der hinteren Thorax-
hälfte. Ansicht von oben, um die Form
der Querfortsätze zu zeigen.
Von dem Taf. 45. Fig. 3. abgebildeten
jungen Individuum. Vergr. 12mal.
eh. Chordakegel. pt. Querfortsatz.
Die zwei Schädel auf Taf. 48. Fig. 2., 3. habe ich mit grosser Sorgfalt angeschliffen und nur desshalb abge-
bildet, um über diese Frage ins Klare zu kommen. Es scheinen hier ähnliche Verhältnisse obwaltet zu haben, wie
bei Seeleya, dass nämlich oberhalb dem Parasphenoid zum Basisphenoid gehörige Wirbelelemente lagen.
Auf Fig. 2. sieht man hinter einem die bezahnte Basis des Stieles
vorstellenden Fragmente des Parasphenoids (Ps.) das Kudiment eines Wirbel-
segments (B.). (Das Schild des Parasphenoids, welches darüber lag, habe
ich abpräparirt.) Etwas analoges fand ich bei Fig. 3. »'., und hier sieht man
einen schmalen, hinten zugespitzten Chordarest wie bei Seeleya. Ob der
nun folgende Wirbel (Fig. 3. v 2 ) schon der erste Halswirbel ist oder noch
zum Basisphenoid gehört, kann ich nicht entscheiden. (Seine auffallende
Breite könnte eventuell darauf hindeuten, dass er fähig wäre, die fraglichen
2 Hinterhauptscondili aufzunehmen.) Da der erste sichere Halswirbel (Taf. 45.
Fig. 2., dessen Original ich leider jetzt nicht vergleichen kann) eine ziemlich
normale Form hat, so dürfte doch die Auffassung von v 2 als Theil eines Basis-
sphenoids wahrscheinlich sein.
Der Sacralwirbel (Taf. 47. Fig. 9. c') scheint an dem starken seit-
lichen Fortsatz kenntlich zu sein, welcher durch die Verschmälerung der Kippe
mit demselben entstanden ist.
Die Schwanzwirbel sind breit, kurz und nur an einem jungen
Exemplare (Taf. 45. Fig. 3.) erhalten, so dass man deren Zahl nicht mit
Sicherheit eruiren kann.
Die Rippen (Taf. 40. Fig. 2.) sind im allgemeinen massig gebogen,
schlank, 3 1 / 2 mal so lang als die Wirbel. Ihr proximales Ende trägt ein
stumpfes, kurzes Capitulum und ein eben solches Tuberculum. Die erste
Rippe ist schwächlicher gebaut und etwas kürzer als die folgenden. Die zweite bis achte Rippe haben das distale
Ende verdickt und sind weniger gebogen als die folgenden, welche bis zum 30. Paare vollkommen gleiche Form
und Länge behalten. An den 5 oder 6 letzten Rumpfwirbeln nehmen die Rippen stark an Länge ab, so dass sie
bald nur einem Wirbel an Länge gleichkommen.
An den Schwanzwirbeln sind kurze, gekrümmte Rippen bis zum 4. oder 5. Wirbel nachweisbar. (Taf. 47. Fig. 9.)
Leider ist diese Partie bloss an einem jungen Exemplare erhalten, so dass das Detail sowohl der Wirbel als der
Rippen nicht hinreichend bekannt wurde.
Der Schultergürtel war sehr schwächlich entwickelt, was bei der geringen Grösse der Vorderextre-
mitäten leicht erklärlich ist. Schulterblätter und Schlüsselbeine konnten nirgends eruirt werden.
Die Coracoidea zeigen eine löffeiförmige an die mittlere Kehlbrustplatte sich anlagernde Erweiterung
und gehen nach hinten in einen kurzen (abgebrochenen) Stiel über. (Taf. 40. Fig. 2. er.) Fraglich bleibt es, ob
der auf Taf. 47. Fig. 2. er. abgebildete winkelig gebogene Knochen etwa das wahre Coracoid darstellt, in welchem
Falle die oben als Coracoidea gedeuteten breiten Knochen den Schulterblättern entsprechen dürften.
Die mittlere Kehlbrustplatte (Taf. 40. Fig. 2. th. Taf. 47. Fig. 1., 2., 3., 8.) ist bei dieser Gattung
verhältnissmässig klein, aber sehr bizarr geformt. Sie stellt einen dünn gestielten, an den Rändern zerschlitzten
Fächer vor. Der centrale Theil des Schildes hat die Länge eines Wirbels, ist dreimal so breit als lang,
glatt, flach; seine Ränder sind auf jeder Hälfte in etwa 30 ungleich lange strahlenförmige Fortsätze ausgezogen.
Die mittelsten zwei Strahlen am Vorderrande sind besonders kurz, dick und gekrümmt, die zwei an den Seiten
des Stieles sind ebenfalls kurz und dick, hornförmig, nach aussen gebogen. Uebrigens scheint die Form und Zahl
dieser Fortsätze individuell sehr variirt zu haben. So sieht man auf Fig. 3. Taf. 47. je zwei Hörnchen an den
Seiten des Stieles.
Der Stiel ist etwa so lang als der unzerschlitzte Centraltheil des Schildes, er ist schlank, an der hin-
teren Hälfte etwas erweitert, gegen das Ende hin allmählig zugespitzt.
Die Vorder ext remität (Taf. 40. Fig. 2., Taf. 45. Fig. 2., Taf. 46. Fig. 5., 6.) ist auffallend kurz,
so dass dieser Umstand zur Bildung des Gattungsnamens verwendet werden konnte. Der Oberarm hat die
Länge von V/ 2 Wirbel, während er z. B. bei Hyloplesion mehr als 3mal so lang ist. Sein oberes Ende ist
FAUNA
DER
GASKOHLE UND DER KALKSTEINE
DER
PERMFORMATION BÖHMENS.
VON
DR. ANT. FRITSCH.
ERSTER BAND.
(VERÖFFENTLICHT MIT SUBVENTION DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN WIEN.)
VON DER GEOLOGISCHEN GESELLSCHAFT IN LONDON MIT DEM = LYELLPREISE = AUSGEZEICHNET.
MIT 48 TAFELN UND 160 TEXTFIGUREN.
PRAG i883.
SELBSTVERLAG. — IN COMMISSION BEI FR. RIVNÄC.
DRUCK VON DR. ED. GREGR IN PRAG
Inhalt des ersten Bandes.
Seite
Vorwort 3
Über die Lagerung der Thierreste 7
1. Das Pilsner Becken , . . 7
Schematisches Orientirungsprofil des Pilsner Beckens . 20
2. Das Schlan-Rakonitzer Becken 21
Vorläufige Übersicht der in der Gaskohle und den
Kalksteinen der Permformation in Böhmen vorgefun-
denen Thierreste 27
Tabellarische Übersicht 32
Zur Geschichte der Systematik der Labyrinthodonten . 33
Erster Rapport des Comites der British Associa-
tion über die Labyrinthodonten der Kohlenformation 34
Zweiter Rapport des Comites der British Association 47
Anhang 60
Ordnung Stegocephali, Cope 68
Familie Branchiosauridae, Fr 69
1. Gattung Branchiosaurus Fr 69
Branchiosaurus salamandroides Fr 69
Branchiosaurus umbrosus Fr 81
Branchiosaurus moravicus Fr 82
Branchiosaurus? venosus Fr 83
Branchiosaurus robustus Fr 84
2. Gattung Sparodus, Fr . 84
Sparodus validus, Fr 84
Sparodus crassidens, Fr 86
3. Gattung Hylonomus, Daw 88
Hylonomus acuminatus, Fr 88
Hylonomus pictus, Fr 89
4. Gattung Dawsonia, Fr. 89
Dawsonia polydens, Fr 90
Bemerkungen über die Familie Branchiosauridae . . 93
Amphibamus grandiceps. Cope 93
Pelion Lyellii Wymann 94
Protriton petrolei Gaudry 94
Pleuronura Pellati Gaudry 94
Seite
Familie Apateonidae . 95
l. Gattung Melanerpeton, Fr 96
Melanerpeton pusillum, Fr 96
Melanerpeton pulcherrimum Fr 99
Melanerpeton falax Fr 104
Bemerkungen über die Familie Apateonidae und über
Archegosaurus 106
Familie Aistopoda, Myall 106
Plegethontia serpens, Cope • 107
Plegethontia linearis Cope 107
Molgophis brevicostatus Cope 107
1. Gattung DoÜChOSOma, Huxley 108
Dolichosoma longissimum Fr 108
Dolichosoma angustatum Fr. 117
2. Gattung Ophiderpeton Huxley 119
Ophiderpeton Brownriggii Huxley 119
Ophiderpeton granulosum, Fr . .119
Ophiderpeton pectinatum Fr 122
Ophiderpeton vicinum Fr 123
Ophiderpeton Corvini 124
Ophiderpeton Zieglerianum 124
Palaeosiren Beinertii Gein 125
Bemerkungen über die Familie Aistopoda .... 125
Adeno derma gracile, Fr 126
Familie BTectridea, Miall . 126
Gattung UrOCOrdyluS, Huxley et Wright 126
Sauropleura Cope 126
Ptyonius Cope 126
Urocordylus Huxley 126
Oestocephalus Cope ...126
Urocordylus scalaris, Fr 129
Gattung Keraterpeton, Huxley 136
Keraterpeton crassum, Fr. 136
Familie Limnerpetideae 147
Gattung Limnerpeton, Fr 147
Seite
Limnerpeton modestum, Fr 147
Limnerpeton laticeps, Fr 148
Limnerpeton macrolepis, Fr 151
Limnerpeton elegans, Fr 152
Limnerpeton obtusatum, Fr 154
Limnerpeton dubium, Fr 157
Limnerpeton difficile, Fr 157
Limnerpeton caducum 158
Familie Hylonomidae, Fr 159
Gattung Hyloplesion, Fr 160
Hyloplesion longicostatum Fr 160
Gattung Seeleya, Fr 165
Seeleya pusilla, Fr 165
Gattung Ricnodon, Fr 167
Ricnodon Copei, Fr . 168
Seite
Ricnodon dispersus, Fr 170
Ricnodon trachylepis, Fr .170
Gattung Orthocosta, Fr. . . 171
Orthocosta microscopica Fr 171
Incertae sedis Lepterpeton? . .172
Familie Microbrachidae, Fr 173
Tudytanus Cope 173
Cocytinus Cope 173
Gattung Microbrachis, Fr. ... 174
Microbrachis Pelikani, Fr 174
Microbrachis mollis 179
Microbrachis branchiophorus 181
Schlusswort zum ersten Bande 182
Inhalt 183
Familie Mia-obrachidae. 179
verdickt, eckig, und seiner Länge nach zieht sich eine vorspringende Kante, zu welcher eine zweite von der einen
oberen Ecke her hinzutritt. Der Querschnitt in der Hälfte wird ziemlich dreieckig gewesen sein. Das untere
Ende des Oberarms ist um ein Drittel schmäler als das obere, seine Gelenkflächen nicht erhalten. Der Unterarm
besteht aus zwei ungleich starken Knochen, die Länge beträgt 2 / 3 des Oberarms und gleicht derjenigen eines Wirbels.
Von Carpalknochen hat sich nichts erhalten. Die Hand war schwächlich, ziemlich gestreckt und wahrscheinlich
fünfzehig.
Der Beckengürtel (Taf. 40. Fig. 2., Taf. 47. Fig. 9.) hinterliess nur fragmentäre schwer zu deutende
Knochen. Auf Taf. 40. liegt bloss ein kräftiger Beckenknochen zum Theil vom Oberschenkel verdeckt, welcher
dem Darmbein entsprechen dürfte fp.J Er ist in seinem vorderen Ende etwas erweitert, der Mitte entlang
kantig. Der mittlere Theil ist sowohl nach unten als nach oben erweitert, der hintere verschmälert, stumpf
zugespitzt.
Noch geringer und undeutlicher sind die Beckenreste an dem jungen Exemplar (Taf. 47. Fig. 9.), wo bloss
zur rechten Seite bei J. und etwas davon nach Vorne Rudimente von Beckenknochen liegen, die keine Deutung
zulassen.
Der Oberschenkel (Taf. 40. Fig. 2. /.) ist von normaler Gestalt, fast doppelt so lang als der Oberarm,
der Unterschenkel halb so lang als der Oberschenkel. Von Tarsalknochen ist nichts vorhanden. Metatarsalknochen
sind alle 5 erhalten. Die Fingerglieder sind kurz und stämmig, was auf eine zum Anstemmen beim Weiterschieben
berechnete Form schliessen lässt.
Microbrachis mollis, Fr.
Taf. 46. Fig. 4. Taf. 47. Fig. 7. Taf. 48. Fig. 1.
Artkennzeichen. Schädelknochen bloss mit radialen selten dichotomirenden Furchen. Im Oberkiefer
etwa 12 Zähne.
Von dieser Art besitzen wir ein einziges, fast vollständiges Exemplar, dessen Abbildung in natürlicher Grösse
ich auf Taf. 46. Fig. 4. gebe. Wegen der grossen Aehnlichkeit des Skelettes mit der vorigen Art habe ich bloss
den Schädel und das Becken vergrössert dargestellt. Nachdem die Tafeln bereits fertig waren, entschloss ich mich
erst das Negativ dieses Unicums auszuätzen und zum galvanischen Abdruck zu benützen. Ich erhielt ein pracht-
volles Präparat, welches verdienen würde, in 12facher Vergrösserung ganz auf einer Doppeltafel dargestellt zu
werden, während das Detail bei noch stärkerer Vergrösserung mehrere Tafeln füllen könnte. Dazu konnte ich mich
aber gegenwärtig nicht entschliessen, einerseits aus materiellen Rücksichten, welche bei dem bedeutend passiven
Stand des Unternehmens mich nöthigen nur das unumgänglich nöthige zu bieten, andererseits die Gefahr der Ver-
zögerung des Abschlusses des ersten Bandes, welcher dadurch leicht um ein Jahr hinausgeschoben werden könnte.
Die Gesammtform des Körpers hat bei einer Länge von 16 — 17 cm. einen ähnlichen Habitus
gehabt wie bei M. Pelikani, bloss der Schädel war etwas breiter und vorne rundlicher. Die Extremitäten hatten
ähnliche Proportionen, aber der Hautpanzer scheint viel zarter gewesen zu sein.
Die Verknöcherung des Skelettes war weniger vollkommen, wesshalb das ganze Skelett mehr zer-
drückt und undeutlich erscheint. Namentlich die Rippen an der vorderen Thoraxhälfte waren am distalen Ende
mehr knorplig, so dass sie nun ganz breit gedrückt sind.
Die Haut hinterliess deutliche Spuren zu beiden Seiten des Skelettes in Form einer glatten, matten
Fläche, an der man bei Lupenvergrösserung keine Spur von Schuppen entdecken kann. Erst bei 12 bis 20maliger
Vergrösserung nimmt man am Galvan die zarten Rückenschuppen dar, die eine ähnliche Form und Verzierung
hatten, wie die bei M. Pelicani (auf Taf. 40. Fig. 2.) dargestellten.
Von den Schuppen des Bauchpanzers konnte ich keine Spur sicherstellen. Eine genaue Darstellung und
Vergleichung der Schädelform ist bei der Zerdrücktheit des einzigen Exemplars nicht möglich. Im allgemeinen
dürfte aber sicher sein, dass die einzelnen Schädelknochen viel loser mit einander verbunden waren als bei M.
Pelikani. Statt der detailirten Beschreibung der einzelnen Schädelknochen (welche in der Gesammtform mit denen
der vorigen Art übereinstimmen) will ich bloss auf die Differenzen beider Arten aufmerksam machen.
Die Kiefern haben viel kräftigere und sparsamere Zähne; der Oberkiefer etwa 12, der Unterkiefer 18.
Sie sind zerdrückt und undeutlich erhalten, so dass ihre eigentliche Form nicht sichergestellt werden kann. Die
180
Familie Microbrachidae.
Verzierung der Scheitelbeine ist einfach strahlig und ist keine netzförmige Furchung wahrzunehmen, welche die
vorige Art so gut charakterisirt.
Die Wirbelsäule weist etwa 38 Eumpfwirbel und 20—25 Schwanzwirbel auf. Sie sind ähnlich gebaut
wie bei der vorigen Art und man kann an dem galv. Abdruck gut beobachten, dass die oberen Wirbelbogen zuerst
ganz niedrig sind und erst von der Hälfte des Körpers an etwas höher werden, so dass sie etwa die Höhe der
Wirbelkörper erreichen.
Der 29te Wirbel, den ich in Textfigur Nro. 116. darstelle, trägt am
Wirbelkörper und zwar an der vorderen Hälfte eine grosse ovale umrandete
Grube, die zur Aufnahme des kräftigen Capitulum der daneben liegenden Eippe
diente. Hinter der Grube ragt ein kurzer Querfortsatz hervor, dessen genaue
Form wegen der Seitenlage des Wirbels nicht beobachtet werden kann. Hinter
dem Fortsatz zieht sich eine vorspringende Leiste über den hinteren Kegel des
Wirbelkörpers. Am oberen Rande des Wirbelkörpers stehen in der Mitte zwei
stumpfe Höcker.
Der obere Bogen ist vorne in einen Gelenkfortsatz ausgezogen (p), der
sich an einen ähnlichen flachen, hinteren Fortsatz des vorangehenden Wirbels
anlegt (p').
Der Dornfortsatz ist schief nach hinten gerichtet und scheint aus poröser
oder knorpliger Masse bestanden zu haben. Er ist nicht höher als der Wirbel-
körper, stumpf, höckrig und an den Seiten gewahrt man Gefässeindrücke.
Der erste Halswirbel sowie der Sacralwirbel sind nicht so erhalten, dass
man daran die Verschiedenheit von den normalen Wirbeln beobachten könnte.
Die Schwanzwirbel sind viel schwächlicher gebaut als die Rumpfwirbel
und nehmen ziemlich rasch an Grösse ab. Zwölf sind an dem Exemplare vor-
handen, von denen der letzte halb so gross ist als ein Rumpfwirbel ; doch dürften
derselben noch einmal so viel gewesen sein. Dornfortsätze waren in Form
schmaler kurzer Spitzen entwickelt.
(Die Beckengegend und der Schwanz wurde nicht ausgeätzt, weil sie
am positiven Exemplare fehlen, clesshalb habe ich kein richtiges Bild vom
Baue der Schwanzwirbel, die nicht im galvanischen Abdruck beobachtet wer-
den konnten).
Die Rippen stimmen im Ganzen mit denen von M. Pelikani überein.
Die ersten 15 Paare sind an der distalen Hälfte flachgedrückt, quer abgestutzt,
die übrigen bis zum Becken dünn, zugespitzt. Alle sind von gleicher Länge, nämlich 3V 2 mal so lang als die
Wirbel, nur an den 3 — 4 Wirbeln vor dem Becken sind sie viel kürzer. An den Schwanzwirbeln scheinen sie
ähnlich, wie bei der vorigen Art entwickelt gewesen zu sein.
Vom Schultergürtel ist nur die mittlere Kehlbrustplatte an der galvanischer Copie (7 mm. nach links
vom ersten Halswirbel) erhalten. Sie zeigt einen schlanken Stiel und an der Centralplatte zwei Grübchen oberhalb
der Ansatzstelle des Stieles. Die zerschlitzten Ränder sind nicht wahrnehmbar.
Die Vorderextremität hatte auch so geringe Dimensionen, wie bei der vorigen Art, Sie liegt am galv.
Abdruck nach links von dem 8. Wirbel, und die Länge des Humerus kommt derjenigen dieses Wirbels gleich.
Der Beckengürtel ist ziemlich gut erhalten. (Taf. 47. Fig. 7.). Vor dem rechten Femur liegt nach
vorne ein Paar flacher viereckiger Knochen, die nach hinten hin den inneren Rand in einen dünnen Fortsatz aus-
gezogen haben und einem Ischiopubicum entsprechen dürften (j>). Hinter dem distalen Ende des Femur liegt
ein keulenförmiger mit dem breiten Ende nach vorne gelegener Knochen, den ich vorderhand als das Darmbein
auffasse (I). Nach rechts von dem erwähnten Knochen liegt der linke Femur, an den sich die beiden Knochen des
Unterschenkels anschliessen.
Die Hinterextremitäten standen zu den Vorderextremitäten in ähnlichem Grössenverhältniss wie bei der
vorigen Art.
Nro. 116. Microbrachis mollis, Fr.
Der 29. Wirbel von der Seite.
Nach dem galvan. Abdruck in 12facher
Vergrösserung gezeichnet.
p. Vorderer Gelenkfortsatz.
p'. Hinterer Gelenkfortsatz.
gl. Gelenkfiäche zur Aufnahme der Eippe.
Familie Microbrachidae. ^gl
Microbraehis ? braiichiophorus, Fr. 1883.
Taf. 46. Fig. 1., 2., 3.
Artkennzeichen. Schädelknochen stark gefurcht. Das Parasphenoid am Schilde mit zwei Längsreihen
von Zähnen.
Von dieser Art fand sich blos ein kleiner Schädel, welcher auf dem einen Kohlenstückchen, die Unter-
fläche des Schädeldaches zurückliess, während auf dem anderen die Knochen der Gaumendecke die dem Schädel
zugewandte Fläche darbieten.
Ich reihte diesen Rest der Gattung Microbraehis auf Grund der Ähnlichkeit des Parasphenoicls und der
groben Furchung der Schädelknochen ein.
Die Form des Schädels war kurz, die Länge kam der Breite gleich und nach der eigenthümlichen Krüm-
mung des Unterkiefers scheint der Gesichtstheil etwa vor den Augen verengt gewesen zu sein. Die Lage der
Augenhöhlen ist zwar nicht an dem Exemplare zu sehen, doch müssen dieselben nach der Lagerung der Schädel-
knochen im vorderen Drittel gelegen haben. Das Foramen parietale liegt quer, doppelt so breit als lang.
Der Zwischenkiefer ist nicht erhalten. Der Oberkiefer (Fig. 1. ms, mp'. Fig. 2. ms) hat kaum ein
Drittel der Schädellänge und trug nicht mehr als 12 Zähne, welche von Gestalt kurz, konisch, und an der Ober-
fläche glatt waren. Sie sind hier so wie im Unterkiefer etwas nach hinten gekrümmt. Der Unterkiefer (Fig. 1.
und 2. m) zeigt an der Aussenfläche grosse Poren und trägt etwa 18 Zähne.
Das Nasenbein ist kurz, denn es hat weniger als Vr c ^ ei ' Schädellänge, und hat auffallend viele grosse
Poren zum Durchtritt von Gefässen und Nerven auf seiner Unterfläche. -
Das Stirnbein (Fig. 2. F) ist doppelt so lang als breit, glatt und fast ganz eben.
Das Scheitelbein (Fig. 2. Po) ist sehr breit, so dass die Länge an der Scheitelnath der grössten Breite
des Knochens gleichkommt. Ihre Unterfläche ist glatt, aber wo bei Pa ein Stück des rechten Scheitelbeins
weggebrochen ist, dort sieht man am Negativ der Oberfläche, dass dieser Knochen ähnlich stark gefurcht war wie
bei M. Pelikani.
Das ob. Hinterhauptsbein (Fig. 2. S: 0.) ist quer viereckig, hinten abgerundet und sein Ossifica-
tionspunkt liegt in der oberen äusseren Ecke. Seine Oberfläche muss stark gefurcht sein, denn man sieht davon
Spuren, sogar auf der Innenfläche.
Das Schläfebein (Fig. 2. Sq) liegt in un verrückter Lage als flacher, nierenförmiger Knochen vor, der sich
mit dem Vorderrande an das Scheitelbein, mit dem Innenrande an das ob. Hinterhauptsbein anlegt.
Zum Epoticum gehörig betrachte ich die an der Fig. 1. Ep. dargestellten mangelhaft erhaltenen, nach
hinten in einen viereckigen Fortsatz ausgezogenen Knochen.
Die Hinterstirnbeine liegen in verschobener Lage an beiden Figuren bei Pf. f., zeigen den nach
vorne gerichteten schmalen Fortsatz sowie den hinteren fächerförmig erweiterten Theil. Wegen ihrer Aehnlichkeit
mit dem Hinteraugenhöhlenbein ist hier die Sicherheit der Deutung zweifelhaft. Zum Jochbein scheint ein
kräftiger walzenförmiger Knochen zu gehören, welcher an Fig. 1. bei J. dargestellt ist.
Indem ich durch zweifelhafte Deutung schlecht erhaltener Knochenfragmente nicht weiter ermüden will,
gehe ich zur Schilderung der Knochen der Unterseite des Schädels über.
Das Parasphenoid liegt mit der Schädelfläche nach oben und ist vollständig erhalten und ganz ähnlich
gebaut wie bei M. Pelikani, nur in Bezahnung des Schildes weicht es davon ab (Taf. 46. Fig. 1.). Während es bei
der erwähnten Art unbezahnt war, finden wir hier längs der Mitte des Schildes Pvauhigkeiten und Grübchen,
welche darauf hindeuten, dass hier die Wurzelenden von Zähnen sassen, deren Spitzen in die Mundhöhle ragten.
Zwischen den zwei Seitenhöckern des geigenförmigen Schildes beginnt der Mitte entlang eine vorsprin-
gende Leiste und zu jeder Seite derselben stehen drei tiefe Grübchen. Nun erweitert sich die Leiste zu einer
verkehrt birnförmigen rauhen Erhabenheit, an der man Querschnitte der Zahnwurzeln wahrnehmen kann und zwar
von Zähnen, welche auf der Gaumenfläche des Parasphenoids angewachsen waren. Im übrigen erscheint die Fläche
des Schildes vollkommen glatt.
Der Stiel ist lV 2 mal so lang als das Schild und verschmälert sich allmählig gegen sein vorderes Ende.
Die Flügelbeine (Fig. 1. P.) liegen zu beiden Seiten des Parasphenoids in verbrochenem und verscho-
benem Zustande. Ihr vorderer schmaler Fortsatz, der auf der rechten Seite der Fig. 1. sich mit dem Stiele des
Parasphenoids kreuzt, zeigt Spuren einer Zahnreihe. Die hintere erweiterte Partie zeigt nach hinten einen fächer-
förmigen und nach aussen einen schmalen langen Fortsatz.
182
Familie Micrchrachidae.
Hinter dem Schädel liegen rauhe gekörnte unvollständig ossificirte Wülste (Fig. 2. br.), die ich für Reste
der Kiemenbogen halte, von denen ich auf Fig. 3. ein stärker vergrößertes Bild gebe, welches aber nicht die
Zweifel über die Deutung dieses Gebildes als Kiemenbogens vollständig hebt.
Diese Darstellung des vorliegenden Schädels ist eine ziemlich unerschöpfende. Der Rest würde verdienen
zuerst in noch viel bedeutender Vergrösserung dargestellt zu werden, dann sollte alles weggeätzt werden und die
galvanischen Abdrücke würden zwei ganz neue belehrende Bilder liefern. Alles würde 4 Tafeln füllen. Das muss
der Zukunft überlassen werden.
Schlusswort zum ersten Bande.
Im vorliegenden Bande gab ich die Darstellung derjenigen Stegocephalen, bei denen keine labyrinthische
Faltung der Zahnsubstanz vorkömmt. Der zweite Band soll Reste der grösseren Arten von Stegocephalen bringen,
deren Zähne an der Basis stark gefurcht und ihre Zahnsubstanz mehr oder weniger labyrinthisch gefaltet ist.
Es entsteht nun die Frage, ob es jetzt schon an der Zeit ist, in ausführliche allgemein vergleichende Erörterungen
einzugehen oder ob dieselben erst nach dem Erscheinen des zweiten Bandes durchgeführt werden sollen.
Ich halte es für rathsamer zuerst das vorhandene Material durchzuarbeiten und dann erst eine ähnliche
Darstellung der Stegocephalen zu geben, wie sie Miall im Jahre 1873 gegeben hat und von der ich pag. 34. eine
Uebersetzung gebracht habe.
Ich gehe von dem Gesichtspunkte aus, dass die allgemeinen Betrachtungen eventuell viel eher von Jeman-
dem anderen durchgeführt werden könnten, als die mir noch vorstehende Sichtung, Darstellung und Beschreibung
des schwierigen Materials. Ich will mich daher darauf beschränken, in anschaulicher Weise den Beweis durch-
zuführen, dass die von mir beschriebenen Gattungen (die genügend bekannt wurden) wirkliche Stegocephalen sind
und trotz mehrfacher Aehnlichkeit des Skelettes mit echten Reptilien doch nicht zu diesen gerechnet werden dürfen.
Gattung
Paras -
phenoid
Supraoc-
cipitale
Epioti-
cum
Supratem-
porale
Pt.
Orbitale
Mittlere
Kehl-
brustpl.
Kiemen
Branchiosaurus
Dawsonia . .
Melanerpeton
Dolichosoma .
Ophiderpeton
Urocordylus .
Keraterpeton
Limnerpeton .
Hyloplesion .
Seeleya . . .
Ricnodon . .
Microbrachis .
+
+
+
+
+
-f
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
Bauch-
panzer
+
+
+
+
+
+
+
+
+
Auf der Tabelle sieht man, dass bei allen darin aufgenommenen Gattungen wenigstens eines der Kenn-
zeichen zu finden ist, welches als für die Stegocephalen bezeichnend angesehen werden muss. Bei den meisten
wurde ein Parasphenoid bekannt und wo diess nicht vorliegt, da weist wieder die mittlere Kehlbrustplatte oder
die Kiemenbogen darauf hin, dass man es hier mit keinen echten Reptilien zu thun hat.
Eben so wenig können die Stegocephalen als direkte Stammform der jetzt lebenden Urodelen angesehen
werden und der ihnen am meisten ähnliche Branchiosaurus gehört wegen des Verhaltens des Chordarestes einer
ganz anderen Reihe an als die jetzt lebenden Gattungen Triton und Salamandra.
Jedenfalls ist das palaeontologische Material noch allzu spärlich, um eine ernste Zusammenstellung eines
Stammbaums möglich zu machen, den wohl manche am Schlüsse dieses Bandes zu finden hofften und der jeden-
falls gegenwärtig als verfrüht anzusehen wäre.
Taf. 37.
Hyloplesion longicostatum, Fr. Tex t P ag. 159.
(Vergl. Taf. 27, Fig. 5, Taf. 36, Fig. 2, Taf. 38, 39, 40, Taf. 45, Fig. 6 und Textfigur Nro. 103, 104.)
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 1. Schädel nebst drei Wirbeln. (Vergr. i2mai. Nr. des Orig. 16.)
im. Zwischenkiefer. Sq. Schläfenbein.
ms. Oberkiefer. v. Dornfortsatz des ersten Wirbels.
m. Unterkiefer. v'. Dornfortsatz des zweiten Wirbels.
F. Stirnbein. eh. Chordakegel.
Ft. F. Hinterstirnbein. c. Rippenfragmente.
Fa. Scheitelbein. er. Coracoideum.
SO. Ob. Hinterhauptsbein. f Fragment des Pterigoideum ?
St. Paukenbein. darüber eine Rippe und 2 Schuppen.
Fig. 2. Fragment des Hintertheils des Schädels, nach dem galvanischen Abdruck ins Negativ der Fig. 1. gezeichnet.
(Vergr. 12 mal. Nro. des Orig. 16.)
Fa. Scheitelbein. Sq. Schläfenbein.
i. Abdrücke der verzierten Schuppen am Hinter- St. Paukenbein,
rande des Scheitelbeins. m. Unterkiefer.
Fig. 3. Kieferfragment mit 4 glatten Zähnen (Vergr. 45mal. Nro. des Orig. ig. a).
Fig. 4. Drei Wirbel aus der vorderen Thoraxhälfte nebst den sehr stark entwickelten Dornfortsätzen und den dazu
gehörigen Schlanken Rippen. (Vergr. 12mal. Nro. des Orig. 16. b).
Fic. 5. Obere Hälfte einer Halsrippe mit deutlichem Capitulum und Tuberculum. (jergr. i2mai. Nr. des Orig. 16.)
Fig. 6. Zwei Rippen aus der Mitte des Thorax, nach dem galv. Abdruck. (Vergr. I2mal. Nr. des Orig. 16.)
Fig. 7. Hintere (?) Extremität mit Unterschenkel, Tarsalknochen, Metatarsus und 5 Phalangen, nach dem galv.
Abdruck. (Vergr. 12mal. Nr. des Orig. 16.)
Fig. 8. Tarsalpartie derselben Extremität.
T. Tibia. — Tarsalknochen.
F. Fibula. c - der kleinere.
— Tarsalknochen. e'. der grössere. (Vergr. zomai.)
Fig. 9. Partie aus der vorderen Thoraxhälfte mit drei Rückenschuppen cl) und einem zusammenhängenden Panzer
der Bauchschuppen v. Nach der galv. Copie. (Vergr. i2mai. Nr. des Orig. 16.)
Fig. 10. Partie der Baucbschuppen von Aussen. Nach dem galv. Abdruck. (Vergr. 45mal.)
Fig. 11. Eine Rückenschuppe von Aussen. (Vergr. 45mai. Nr. des Orig. 16. a).
Fig. 12. Eine dichotomirende Rippe derselben Schuppe etwa lOOmal vergrössert.
D r AFntsch. Fauna der Gaskohle etc.
Tai: 37
Autor ad nat.del Lanthans sc.
Druck von A.Haase, Pra^.
Taf. 38.
Hyloplesion longicostatum, Fr. Text pag. 159.
(Vergl. Taf. 27, Fig. 5, Taf. 36, Fig. 2, Taf. 37, 39, 40, Taf. 45, Fig. 6 und Textfigur Nro. 103, 104.)
Aus der Gaskohle von Nyfan.
Fig. 1. Schädel eines fast ganzen aber mangelhaft erhaltenen Exemplars. (Vergr. I2mai. Nr. des Orig. 249.)
im. Zwischenkiefer. P. Vorderstirnbein.
m. Unterkiefer. J. Fragment des Jochbeins.
N. Nasenbein. Ps. Parasphenoid.
F. Stirnbein. er. Coracoideum?
Pa. Scheitelbein. e. Rippen.
SO. Ob. Hinterhauptsbein? ph. Phalangen der Vorderextremität.
Fig. 2. Dislocirter Schädel eines Exemplars, dessen vordere Hälfte sammt Hautpanzer erhalten ist. (Vergr. I2mai
Nr. des. Orig. 247.)
m. Unterkiefer. Pf Flügelbein? von oben.
ms. Oberkiefer. Cr.? Coracoid? (Unsicher ob nicht ein Fischknochen.)
F. Stirnbein. d. Dornfortsatz des dritten Halswirbels.
Pa. Scheitelbein. v. Wirbelkörper.
SO? Ob. Hinterhauptsbein. H. Oberarm.
Ep. Zitzenbein. U. Ulna.
Sq. Schläfenbein. B. Radius.
Ps. Parasphenoid. mt. Metatarsus.
Pt. Flügelbein-Fragment die bezahnte Unterseite zeigend. ph. Phalangen.
D r AFntsch. Fauna der Gaskohle etc.
Taf 30
Autor ad. nal. del. Lanthans
Druck von A.Haase,Prag.
Taf. 39.
Hyloplesion longicostatum, Fr. Text pag . 159.
(Vergl. Taf. 27, Fig. 5, Taf. 36, Fig 2, Taf. 37, 38, 40, Taf. 45, Fig. 6. und Textfigur 103, 104.)
Aus der Gas kohle von Nyfan.
Fig. 1. Hintere Hälfte eines kleinen Exemplars mit Becken, Schwanz und Hinterextremitäten. (jerg. 6mal. Nr. d. Orig. 248.)
p, p' Beckenfragmente.
vc. Schwanzwirbel mit Chordakegel.
Fig. 2. Drei Wirbel aus der hinteren Thoraxhälfte mit stark entwickelten ob. Dornfortsätzen. Von dem Taf. 27,
Fig. 5. abgebildeten Exemplar, (Vergr. I2mai. Nr. des Orig. is.)
Fig. 3. Ein Wirbel desselben Thieres 20mal vergrössert.
d. Ob. Dornfortsatz. p. Vorderer Gelenkfortsatz.
p' Hinterer Gelenkfortsatz, v. Wirbelkörper.
Fig. 4. Partie des Schuppenpanzers, v. Bauchschuppen von aussen, d. Abdruck der viel grösseren Kückenschuppen.
C. Eippen; nach dem galv. Abdruck. (Vergr. 20mal. Nr. des Orig. 15.)
Fig. 5. Dieselben Schuppen 45mal vergrössert.
Fig. 6. Beckengegend mit der linken Hinterextremität des Taf. 27, Fig. 5. abgeb. Exemplars. (Verg. i2mai. Nro. des
Orig. 15.)
c. Rippe des drittletzten Rumpfwirbels. /. Femur.
d. Ob. Dornfortsatz. tr. Tarsalknochen.
p. p'. Beckenknochen.
Fig. 7. Schuppenpanzer des Schwanzes an dem Fig. 1. abgebildeten Exemplare; nach dem galv. Abdruck. (Vergr.
20mal. Nr. des Orig. 248.)
v. Schuppen der Bauchseite.
d. der Rückenseite.
vc. Wirbel aus der hinteren Hälfte des Schwanzes (etwa der 15 — 18.)
Fig. 8. Bauchschuppen mit verdicktem Aussenrancle und höckriger Spitze. (Vergr. 45mai. Nr. des Orig. 15.)
Fig. 9. Drei Rippen derselben Schuppen, um deren zweireihige Punktverzierung zu zeigen etwa lOOmal vergrössert.
Orthocosta microscopica, ir. Text pag 171.
(Vergl. Taf. 44, Fig. 1, 2, 3. Textfigur Nro. 109.)
Aus der Gaskohle von Nyfan.
Fig. 10. Partie der Wirbelsäule aus der Mitte des Thorax nach dem galv. Abdruck. (Vergr. 20mal. Nr. des. Orig. 45.)
v. Wirbelkörper. I. Ligament?
c. Rippe. d' Schuppen der Rückenseite.
d. Oberer Dornfortsatz. v 4 Schuppen der Bauchseite.
Fig. 11. Beckentheil sammt beiden Hinterextremitäten. Nach dem galv. Abdruck. (Vergr. i2mal. Nr. des Orig. 45.)
ü. Darmbein?
p. Schambein.
I. Ligament?
D r AFntsch. Fauna der Gaskohle eic.
Taf 39.
Autor ad.nal.deL Lanthans
Druck von A.Haase, Praß
Taf. 40.
Seeleya pusilla, Fr. Text pag . 165.
(Vergl. Taf. 41, Fig. 1, 2, 3, Taf. 45 und Textfigur Nro. 105.)
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 1. Ganzes Exemplar, an welchem der Kopf von unten, die Wirbelsäule von der Seite zu sehen ist. (Vergr. 20mai.
Nr. des Orig. 3.)
im. Zwischenkiefer. er. Clavicula.
ms. Oberkiefer. d' Dornfortsatz des ersten Halswirbels.
v. Vomer. h h.' Oberarm.
ep. Epioticum. d. Oberer Dornfortsatz.
br. Kiemenbogen. p. p' Beckenknochen (Darmbein?)
ch' Vorderster Chordarest. vc. Schwanzwirbel.
er/ Coracoid.
Microbrachis Pelikani, Fr. Text. pag. 174.
(Vergl. Taf. 41, 45, 47, 48 und Textfiguren.)
Aus der Gaskohle von Nyfan.
Fig. 2. Ein fast ganzes Exemplar ohne Schwanz. (Vergr. 6mai. Nr. des Orig. 139.)
th. Mittlere Kehlbrustplatte.
er. Coracoid.
ch. Chordareste an Avenig angeschliffenen Wirbeln.
ch' Chordareste an Wirbeln, welche bis zur Hälfte angeschliffen sind.
v. Wirbelkörper.
h. Oberarm, u. r. Unterarm, p. Handwurzel.
m. Metacarpus. ph. Phalangen.
F. Oberschenkel. /. t. Unterschenkel, m. Fusswurzel. ph.. Phalangen.
p. Beckenknochen.
cj Eippe eines Sacralwirbels.
Dem ganzen Thorax entlang liegt der Abdruck des Bauchpanzers, oberhalb der Vorderextremität und vor
dem Becken einige Schuppen des Kückens.
D r AFntsch.Faim
Taf.40.
Autor ad.naS.del. Langhaus sc.
Druck von A.Haase, Pra£.
D r AFntsch. Fauna der Gaskohle eic
Taf 40
Autor ad. na« d'el Lanthans sc
Taf. 41.
Seeleya pusilia, Fr. Text pag . 165.
(Vergleiche Tafel 40. und 45. Textfigur Nro. 105.)
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 1. Kopf VOn Unten nach dem galv. Abdruck. (Vergr. 20mal. Nro. des Orig. 3. b.)
b. Kiemenbogen. c' c" c'" Rippen.
f Epioticum. c. Clavicula.
d. Oberer Dornfortsatz des ersten Halswirbels. er. Coracoid.
Fig. 2. und 3. Schuppen desselben Exemplars 45mal vergrössert.
Microbrachis Pelikani, Fr. Text P a g . 174
(Vergleiche Taf. 40., 45., 47., 48. Textfigur Nro. 112—114.)
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 4. Drei vollkommen glatte Zähne, der mittlere angeschliffen, um die grosse, einfache Pulpahöhle zu zeigen.
(Vergr. 45mal. Nro. des Orig. 251.)
Fig. 5. Scheitelbeine von der Innenfläche aus ; liegen auf dem gefurchten Negativ der Oberfläche und umfassen
das grosse Foramen parietale. (Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 5.)
Fig. 6. Parasphenoid von der dem Schädel zugewendeten Fläche (mit abgebrochenem Stiel). (Vergr. 6mai. Nro. des
Orig. 257.)
Fig. 7. Schädelfragmente. (Vergr. 6mal. Nro. des Orig. 252.)
ps. Parasphenoid von der Gaumenfläche, mit Spuren von Bezahnung am Stiel, darunter
v. ein Wirbel (vielleicht Basisphenoid ! ?)
Pa. Scheitelbeine.
SO. Oberes Hinterhauptsbein?
Fig. 8. Parasphenoid mit abgebrochenem Stiel von der Schädelfläche aus. (Vergr. 6mal. Nro. des Orig. 253.)
Fig. 9. Parasphenoid mit Stiel von der Gaumenfläche aus. (Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 356.)
Lepterpeton ? Text pag. 172.
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 10. Schädelfragmente. (Vergr. 6mal. Nro. des Orig. 250.)
im. Zwischenkiefer. m. Unterkiefer.
ms. Oberkiefer. Pal. Gaumenknochen.
D r A Fntsch. Fauna der Gaskohle etc.
Taf 41
Autor ail.nal de! I ;mihd
Druck von A.lL'irise . Praj
Taf. 42.
Ricnodon Copei, Fr. Text pag . 168.
(Vergl. Taf. 43. Textfigur Nro. 106., 107., 108.)
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 1. Zerstreute Skelettreste in natürlicher Grösse.
a. Kopffragmente. b. Der Thorax. c. Beckentheil. (Nro. des Orig. 232.)
Fig. 2. Drei Wirbel aus der Mitte des Thorax, theilweise angeschliffen, um die Doppelkegel der Chordareste ch
zu zeigen.
d. Oberer Dornfortsatz. p. Hinterer Gelenkfortsatz. (Vergr. i2mai. Nro. des Orig. 232.)
Fig. 3. Wirbel, Rippen und Schuppen aus der Mitte des Thorax. (Die mit d bezeichnete Stelle der Fig. 1.)
(Vergr. 12mal. Nro. des Orig. 232.)
c. Capitulum der Rippe.
t. Tuberculum.
*'. Angeschliffener Theil der Rippe, um die mit weisser Masse erfüllte Höhlung zu zeigen,
sc. Schuppen des Rückens.
Fig. 4. Kopffragmente (die mit a bezeichnete Stelle der Fig. 1.) (Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 232.)
im. ZAvischenkiefer. Pt. Flügelbein.
ms. Oberkiefer. m". Fragment eines Kiefers ? oder Gaumenbeins ?
m. Unterkiefer. aa f . Fragmente der feinbezahnten Gaumendecke,
/. Stirnbein. vielleicht zumVomer gehörig.
Pt. o. Oberes Hinter-Augenhöhlenbein. an. Das Angulare des Unterkiefers.
Pt. f. Hinterstirnbein. sc. Schuppe.
Fig. 5. Becken und Extremitätenknochen (c der Fig. 1.)
a. Darmbein? f. Oberschenkel.
b. Unterschenkel. ' (Vergr. 6mal. Nro. des Orig. 232.)
Fig. 6. Schuppe aus der Mitte des Rückens, v Negativ der Aussenseite die Zweilappigkeit zeigend, d Die unregel-
mässig punktirte Innenfläche der starken Schuppe zeigend. (Vergr. 20mai. Nro. des Orig. 232.)
Fig. 7. Sculptur der Schuppe etwa lOmal vergrössert.
Fig. 8. Eine Rippe aus der hinteren Thoraxhälfte, das breite Distalende zeigend. (Vergr. 6mai.)
Fig. 8'. Das proximale Ende derselben. (Vergr. I2mal.)
c. Capitulum. d. Tuberculum.
Fig. 9. Drei Zähne aus dem Zwischenkiefer, die die tiefen gebogenen Furchen zeigen. (Vergr. 45mai. Nro. des
Orig. 232.)
D r A Fritsch. Fauna der Gaskohle etc.
Taf 42.
Autor ad.nal.del.. Lanthans sc.
Druck von A.Haase, Prag.
Taf. 43.
Rycnodon Copei, Fr. Tex t pag . 168.
(Vergl. Taf. 42. Textfigur Nro. 106—108.)
Aus der Gaskohle von Nyfan.
(Fig. 1. — 5. liegen sehr zerstreut auf einem Kohlenstücke.)
Fig. 1. im. Zwischenkiefer, ms. Oberkiefer, m. Unterkiefer. {Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 237.)
Fig. 2. Schuppe, an der man einen Theil der Innenfläche mit verdicktem gekerbtem Hinterrande d und den Nega-
tivabdruck der AllSSenfläche Wahrnimmt. (Vergr. 20mal. Nro. des Orig. 237.)
Fig. 3. Rechtes Scheitelbein. Pa. daneben ein Fragment des linken. Zwischen beiden das grosse Foramen parietale.
Fragment des Gaumenbeins? pl. (Vergr. 6mal. Nro. des Orig. 237.)
Fig. 4. Ps. Parasphenoid. pt. Fragment des Pterigoideum. an. Fragment des Unterkiefers? {Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 237.)
Fig. 5. Pt. Postfrontale, c. Angulare des Unterkiefers af b? (Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 237.)
Fig. 6. Zerstreute Reste eines anderen Individuums, von dem es nicht sicher ist, ob es derselben Art angehört.
Die einzelnen Stücke sind wegen Raumersparniss näher aneinander gerückt.
ms? Kiefer einer anderen Art. a. ?
m! Oberkiefer. b. ?
m, m, Unterkiefer. an. Augulare ?
/. Frontale. s. Schuppe.
c. Rippe.
Fig. 7. Zähne aus dem Fragmente Fig. 6., mit deutlicher Runzelung an der Aussenseite der Spitze. Darunter der
Querschnitt derselben, i. Innenfläche, e. Aussenfläche. (Vergr. 45mai. Nro. des Orig. 259.)
Fig. 8. Zwei Schuppen, d. von der Innenfläche, v. von der Aussenfläche. (Vergr. 20mai. Nro. des Orig. 259.)
D r A Fntsch. Fauna der Gaskohle etc.
Taf .43.
Autor ad. nal.dci. Lanthans sc.
Druck von A.HflasK Pi
Taf. 44.
Orthocosta microscopica, Fr. Text pag . 171.
(Vergleiche Tafel 39. Fig. 10., 11. Textfigur Nro. 109.)
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 1. Hintere Hälfte in Seitenlage. (Vergr. 12mal. Nro. des Orig. 45.)
(Die Hinterextremität vergleiche Tafel 39. Fig. 11.)
Fig. 2. Partie der Wirbelsäule desselben Exemplares. (Vergr. 45mai. Nro. des Orig. 45.)
v. Wirbelkörper oder oberer Dornfortsatz.
c Kippen.
Fig. 3. Partie der Kückenschuppen desselben Exemplars, (jcrgr. 45mai.)
p. Fragment der Schuppe.
n. Negativabdrücke der Aussenfläche.
Ricnodon ? trachylepis, Fr. Text pag. 170.
Aus der Gaskohle von Nyfan.
Fig. 4. Ein Wirbel mit sehr stark entwickeltem keulenförmigen oberen Dornfortsatz. (Vergr. Bmai. Nro. des Orig. 95.)
Fig. 5. Ein Wirbel mit sehr langem niedrigen oberen Dornfortsatz (wahrscheinlich aus der Beckengegend).
(Vergr. 6mal. Nro. des Orig. 95)
Fig. 6. Ein Knochen aus dem Schulter- oder Beckengürtel. (Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 95.)
Fig. 7. Isolirter oberer Wirbelbogen?
Fig. 8. Ganze Rippe mit Capitulum und Tuberculum. (Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 95.)
Fig. 9. Proximales Ende derselben. (Vergr. i2mai.)
Fig. 10. Extremitätenknochen. (Vergr. 12mal. Nro. des Orig. 95.)
Fig. 11. Schuppen dr. des Rückens, vt. des Bauches. (Vergr. i2mai.)
Fig. 12., 13., 14. Verschieden gestaltete Schuppen des Bauchpanzers. (Vergr. 6mai. Nro des Orig. 95.)
Fig. 15. Fragment einer gekörnten Schuppe der Bauchseite.
d. Höckrige Unterseite der Schuppe.
n. Negativ der AuSSenSeite. (Vergr. 45mal. Nro. des Orig. 95.)
D r A Fritsch. Fauna der Gaskohle etc.
Taf 44.
Autor ad.nai.del. Lanthans sc.
Druck von A.Haase, Prag.
I
Ta£ 45. (Gezeichnet 1870.)
Microbrachis Pelikani, Fr. Text. pag . 174.
(Vergl. Taf. 40, Fig. 2, Taf. 46, 47, 48, und Textfigur Nro. 112—115.)
Fig. 1, Exemplar ohne Becken und Schwanz, in natürlicher Grösse. Das Original befindet sich in der k. k. Geol.
Eeichsanstalt in Wien.
Fig. 2. Vordortheil desselben Exemplars. Am Schädel sieht man die Innenseite der Schädeldecke und den Negativ-
abdruck der gefurchten Aussenfläche sowie den Knochenring des Auges. Bei h. die sehr kleine rechte
Vorderextremität.
Fig. 3. Ein ganzes Exemplar ohne Kopf, in natürlicher Grösse. N. d. 0. 69. Vergl. Taf. 47, Fig. 8.
Seeleya pusilla, Fr. Text P a g . 165.
(Vergl. Taf. 40, 41 und Textfigur Nro. 105.)
Fig. 4. Ganzes Exemplar in natürlicher Grösse. Nro. d. Orig. 53.
Fig. 5. Dasselbe 5mal vergrössert.
Hyloplesion longicostatum, Fr. Text pag . i6o.
(Vergl. Taf. 27, Fig. 5, Taf. 36, 37, 38, 39, 40 und Textfigur Nro. 103, 104.)
Fig. 6. Kopf und vordere Thoraxhälfte nebst zerstreuten grossen Schuppen. (Vergr. 5mal. Nr. des Orig. 16.)
Fig. 7., 8. Schuppen von fraglicher Zugehörigkeit.
D r A Fntsch Fauna der Gaskohle etc
Taf: >u
Aulov ad niiL.de] Lukav sc.
üuickvou AllaaselV.'Hi
Taf. 46.
Microbrachis ? branchiophorus, Fr. Text pag . isi.
Aus der G-askohle von Nyran.
Fig. 1. Schädelbasis an der einen Kohlenplatte sichtbar. [Vergr. 6mai. Nr. des Orig. 53. a).
ms. Oberkiefer. Pt. Pf Flügelbein.
mp' Fragment des Oberkiefers. p. Gaumenbein?
m. Unterkiefer. p 8 . Parasphenoid.
Pt. f. Postfrontale. Ep. Zitzenbein.
J. Jochbein. v . Vomer.
Fig. 2. Schädeldach von innen gesehen, auf der Gegenplatte von Fig. 1. zu sehen. (Vergr. 6mal. Nr. des Orig. 53. b.)
ms. Oberkiefer. S. 0. Ob. Hinterhauptsbein.
n. Nasenbein. Pt. f. Postfrontale.
F. Stirnbein. Pt. Flügelbein.
Pa. Scheitelbein. br. Kiemenbogen.
Fig. 3. Kiemenbogen nebst Fragment des Epioticum? (Vergr. 20mai Nr. des Orig. 53. b.)
br. der Figur 2.
Microbrachis mollis, Fr. Text pag 179.
Aus der Gaskohle von Nyfan.
(Vergl. Taf. 47, Fig. 9 und Textfigur Nro. 116.)
Fig. 4. Ganzes Exemplar in natürlicher Grösse. Nro. des Orig, 138. a).
Microbrachis Pelikani, Fr. Text pag . 174.
(Vergl. Taf. 40, 45, 47, 48 und Textfigur Nro. 112—115.)
Fig. 5. Vordere Extremität. (Vergr. 12mal. Nr. des Orig. 254.)
Fig. 6. Vordere Extremität nebst zwei Wirbeln und Rippen. (Vergr. ttmai. Nr. des Orig. 69.)
Fig. 7. Angulare des Unterkiefers. (Vergr. 6mal. Nr. des Orig. 5.)
D r A Fntsch. Fauna der Gaskohle etc.
Taf 46.
Autor ad.nat.del Langhans sc.
Druck von A.Haase, Prag.
Taf. 47.
Microbrachis Pelikani, Fr. (Text . pagi 1740
(Vergl. Taf. 40, Fig. 2, Taf. 45, 46, 48 und Textfigur 112—115.)
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 1. Mittlere Kehlbrustplatte zu dem Taf. 48, Fig. 2 abgebildeten Schädel gehörig. (Vergr. 6mai. N. d. Orig, 34.)
P- Stiel. I Mittlere Platte.
Fig. 2. Mittlere Kehlbrustplatte eines grossen Exemplares, von dem aber nur ein Theil des Thorax erhalten ist.
Daneben ein Coracoid? er. (Vergr. 6mai. Nr. des Orig. 142.)
Fig. 3. Mittlere Kehlbrustplatte eines grossen zertrümmerten Exemplares welchem das Parasphenoicl auf Taf. 41,
Fig. 9. angehört. {Vergr. Gmal. Nr. des Orig. 256.)
Fig. 4. Partie des Bauchpanzers von dem Taf. 40, Fig. 2. abgebildeten Exemplare. Vergr. i2mai. Nr. des Orig. 139.)
Fig. 5. Partie der Bauchschuppen? d. deren Aussenseite n. das Negativ der Unterseite. (Vergr. 45mal. Nr. des Orig. 139.)
Fig. 6. Partie des Bauchpanzers im Negativ der Aussenseite. (Vergr. 45mal. Nr. des Orig. 139.)
Fig. 7. Isolirt gefundene Gruppe. {Vergr. 6mal. Nro. des Orig. 258.)
pt. Pterigoideum. p'. Gaumenbein?
st. Mittlere Kehlbrustplatte.
Fig. 8. Beckengegend des Taf. 45, Fig. 3. abgebildeten jungen Exemplars nach dem galv. Abdruck. (Vergr. i2mai.
Nr. des Orig. 69.)
c. Eippe des letzten Thoraxwirbels.
c' Pdppe, die mit dem ersten Sacralwirbel verschmolzen ist.
cc. Bippen der Schwanzwirbel.
J. Beckenknochen.
Microbrachis mollis, Fr. (Text pag. 179.)
(Vergl. Taf. 46 und Textfigur 116.)
Fig. 9. Beckengegend des ganzen Taf. 46, Fig. 1. abgebildeten Exemplars.
p. Schambein. / Linker Oberschenkel.
J. Darmbein. d. Kippe? des Sacralwirbels.
/. Bechter Oberschenkel.
D r A Iritsch. Fauna der Gaskohle etc
Taf Tl.
Autor ad.nat.del Lanthans sc.
Druck von A.Haase, Prag.
Taf. 48.
Microbrachis mollis, Fr. (Tex t pag . 179.)
(Vergleiche Tafel 46, Figur 1, Tafel 47, Figur 9 und Textfigur 116.)
Aus der Gaskohle von Nyran.
Fig. 1. Ein fast ganzer Schädel des Taf. 46. abgeb. ganzen Exemplars. (Vergr. 6mai. Nr. des Orig. 138.)
n. Nasenbein, dahinter das Stirnbein. S. o. Ob. Hinterhauptsbein.
Pt. f. Postfrontale. m . Unterkiefer.
Pa. Scheitelbein. ms . Oberkiefer.
St. Paukenbein.
Microbrachis Pelikani, Fr. (Text pag, 174.)
(Vergl. Taf. 40, 4t, 45, 47 und Textfigur 112—115.)
Aus der G a s k o h 1 e von Nyfan.
Fig. 2. Ein zerdrückter Schädel nebst einigen Halswirbeln
im. Zwischenkiefer P s . Parasphenoid.
m. Oberkiefer. B. Basisphenoid ?
Pa. Scheitelbein. v 1. Fragmente des 1. Wirbels.
Pt. o. Postorbitale. (Die Wirbelsäule angeschliffen.;
Pt. Flügelbein? ch. Chordareste im 3. Wirbel.
Fig. 3. Zerdrückter Schädel von Unten Das Exemplar ist wegen der Verbindungsweise des Schädels mit der
Wirbelsäule dargestellt. Die Wirbel sind angeschliffen.
«9» Zwischenkiefer. sq. Squamosum?
ms. Oberkiefer. q. Quadratum?
w. Unterkiefer. v 1. Erster Wirbel.
Pt. o. Postorbitale. v 2. Zweiter Wirbel.
h. Humerus. v 4. Vierter Wirbel.
an, Angulare?
Fig. 4. Schädeldecke und rechter Oberkiefer nach einem galv. Abdruck. (Vergr. 6mai. Nro. des Orig. 261.).
f. Stirnbein. Pt. f. Postfrontale.
Pa. Scheitelbein. p. Processus palatinus des Oberkiefers.
ep.f Epioticum?
Flg. 5. Drei Zähne aus dem Zwischenkiefer von Fig. 2 von der Aussenfläche. {Vergr. 45mal. Nro. des Orig. 34.)
Fig. 6. Zwei Zähne aus dem Zwischenkiefer von Fig. 2 von der Innenfläche bei i. sieht man das Negativ de r Spitze
mit drei Furchen. (Vergr. 45mal. Nr. des Orig. 34.)
Fig. 7. Partie der Wirbelsäule aus der Mitte des Thorax angeschliffen um die Chordakegel ch zu zeigen.
(Vergr. 6mal. Nro. des Orig. 265.)
Fig. 8. Drei Wirbel aus der Mitte des Thorax von unten. Nach einem galv. Abdruck.
i. Vorspringende Leiste. d. Ob. Dornfortsätze nach rechts verdrückt.
c. Eippen.
Fig. 9. Ein verdrückter Wirbel aus dem hintern Theile des Thorax. (Verg. i2mai. Nro. des Orig. 254.)
eh. Chorda im Wirbelkörper. d. Oberer Dornfortsatz.
pr. Vorderer Fortsatz. e. Hinterer Fortsatz mit vorspringender Leiste.
Fig. 10. Zwei Wirbel aus der hinteren Partie des Thorax in Seitenansicht. Vergr. i2mai. Nr. des Orig. 5.)
ch Wirbelkörper mit Chordakegel. c. Eippen.
d. Oberer Dornfortsatz.
D r A Fntsch. Fauna der Gaskohle etc.
Taf4&
Amor aä.Tiai .ilel. Langhans Jim. sc
Dreck von A. Haas*
Branchioscwus Fr., Sparodus Fr., Hylonomus Daw-
son und Dawsonia Fr.
Demselben Hefte sind 12 Tafeln in Farbendruck
beigegeben, auf denen sich 115 Abbil-
dungen meist bei 3-, 6-, 12- bis 60-
facher Vergrößerung vorfinden. Ausser-
dem sind dem Texte viele Figuren in
chemigraphischer Kreidezeichnung ein-
geschaltet.
Das zweite Heft enthält auf 4
Bogen die Beschreibung der Familien
Apateonidae Fr. und Aistopocla Miall,
und auf 12 Tafeln 83 Abbildungen in
Farbendruck. Dem Texte sind ausser-
dem zahlreiche chemigraphische Kreide-
zeichnungen eingeschaltet.
Das dritte Heft enthält auf 4
Bogen die Beschreibung der Familien
der Nectrideen und der Limnerpetoni-
dae und auf 12 Tafeln 93 Abbildungen
in Farbendruck. Dem Texte sind zahl-
reiche chemigraphische Kreidezeichnun-
gen namentlich grosse restaurirte Fi-
guren der beschriebenen Gattungen eingeschaltet.
Das vierte Heft enthält auf nahezu 4 Bogen
die Beschreibung der Familien der Hylonomidae
und Microbrachidae und auf 12 Tafeln 95 Abbil-
dungen in Farbendruck nebst zahlreichen Textfiguren.
Hiemit ist der erste Ban d, wel-
cher die Stegocephalen mit glatten oder
nur schwach gefurchten Zähnen umfasst,
geschlossen.
Es kann weiter nicht unerwähnt
bleiben, dass das reiche, fleissig ge-
sichtete und gründlich bearbeitete Ma-
teriale von grösster Bedeutung
für die Forschungen auf dem
Gebiete der Descendenzlehre ist
und dadurch jedem Naturforscher vom
hohen Werthe sein dürfte.
Der auf dem Felde der vaterlän-
dischen Palaeontologie so unermüdliche
Verfasser unternahm die Herausgabe die-
ses so kostspieligen Werkes auf eigene
Kosten, wodurch er abermals den Beweis
lieferte, dass er weder Mühe noch Opfer
scheuet, wenn es sich darum handelt,
der Wissenschaft zu dienen und verdient
er wohl deshalb von den Freunden der vaterländischen
Palaeontologie im vollsten Maase unterstützt zu werden.
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einer Subvention ihre hilfreiche Hand.
— — Die geologische Gesellschaft in London sprach diesem Werke den Lyell-Preis zu,
Und so empfehlen wir das vorliegende Werk allen denen, die sich für' Geologie, Palaeontologie, für ver-
gleichende Anatomie und für die Descendenzlehre interessiren, auf's angelegentlichste.
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